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Regelwerk

AMEV Enpfehlung Nr. 161: LAN 2021 - Planung, Bau und Betrieb von anwendungsneutralen Kommunikationsnetzwerken in öffentlichen Gebäuden
Arbeitskreis Maschinen- und Elektrotechnik staatlicher und kommunaler Verwaltungen (AMEV)

2021
Quelle: https://www.amev-online.de


Aufgestellt und herausgegeben vom Arbeitskreis Maschinen- und Elektrotechnik staatlicher und kommunaler Verwaltungen (AMEV)

Vorwort

Die hier vorliegende AMEV-Empfehlung "Planung, Bau und Betrieb von anwendungsneutralen Kommunikationsnetzwerken in öffentlichen Gebäuden" LAN 2021 ersetzt die "LAN 2018" und die "PoE 2020".

Diese Empfehlung beschreibt den Bau anwendungsneutraler Kommunikationsnetze (LAN) nach den Normenreihen DIN EN 50173 [ 15, 16] und DIN EN 50174 [ 17- 19] als Bestandteil der Gebäudeinfrastruktur und gibt Hinweise zu den notwendigen Betriebsräumen.

In der Vergangenheit wurden bei zahlreichen Ländern und Kommunen technische Informationen gepflegt, die sich mit dem Aufbau von derartigen LAN-Verkabelungen beschäftigen. Mit der Empfehlung LAN 2018 ist es in weiteren Fällen gelungen, diese hierdurch abzulösen.

Der Abschnitt 1 "Struktur eines Verkabelungssystems" wurde neu gegliedert und übersichtlicher gestaltet. Die Empfehlung PoE 2020 wurde integriert.

Die Abmessungen der Betriebsräume wurden an die Vorgaben der Normenreihe DIN EN 50173 angepasst.

Der Abschnitt Messung wurde erweitert. Informationen zu Wellenlängenmultiplex, Qualitätsplan und Single pair Ethernet wurden ergänzt.

Auf Hinweise zu aktiven Komponenten (z.B. Router, Switche) wurde weiter verzichtet, da insbesondere bei der Beschaffung zahlreiche lokale und voneinander abweichende verwaltungsspezifische Regelungen zu beachten sind.

In der vorliegenden Empfehlung sind die Verantwortlichkeiten zwischen Betreiber, liegenschafts- und hausverwaltender Stelle, Nutzer, Bedarfsträger u. s. w. nicht klar zu trennen und überschneiden sich teilweise. Darüber hinaus sind lokale Regelungen zu beachten. Deshalb wird im Folgenden zur Vereinfachung generell der Begriff "nutzende Verwaltung" verwendet.

Ergänzt wird die Empfehlung durch eine aktualisierte, editierbare Checkliste, um die Bedarfsermittlung zu vereinfachen und eine programmierte Excel-Datei, um die Kabelerwärmung bei dem Einsatz von PoE abschätzen zu können.

Die Empfehlung Planung, Bau und Betrieb von anwendungsneutralen Kommunikationsnetzwerken in öffentlichen Gebäuden (LAN 2021) liegt jetzt vor.

Berlin, Oktober 2021

1 Struktur eines Verkabelungssystems

Bei einer strukturierten Datenverkabelung unterscheidet man nach DIN EN 50173-1 [ 15] die 3 Bereiche:

Abbildung 1: Netzstruktur nach DIN EN 50173

Im Primär- und Sekundärbereich dienen zur Datenübertragung üblicherweise Kabel mit Lichtwellenleitern (LWL) zur Verbindung der einzelnen Datenverteiler. Die LWL-Kabel sind dabei mehrfaserig, d. h. mit mindestens 12 Fasern zu verlegen. Die erforderliche Faserart und -qualität ist dabei von der erforderlichen Länge und dem vorgesehenen Übertragungsverfahren (siehe Abschnitt 1.3) abhängig. Die maximal möglichen Längen beim Einsatz vom Ethernet-Protokoll sind Tabelle 5 und Tabelle 7 zu entnehmen. Andere Übertragungsverfahren werden hier nicht betrachtet, da sie kaum noch eingesetzt werden.

1.1 Primärbereich

Der Primärbereich stellt die gebäudeübergreifende Verkabelung zwischen den Gebäuden auf einem Gelände (Campusbereich) dar. Ist nur ein Gebäude vorhanden, besteht der Primärbereich nur aus dem Gebäudeverteiler.

Im Außenbereich sind Erdkabel mit metallfreiem Nagetierschutz, längs- und querwassergeschützt möglichst im Rohr zu verlegen. Als Mindestüberdeckung sind 0,8 m vorzusehen. Um Kabel nachziehen zu können, ist der Einsatz von Kabelaufteilungsrohren sinnvoll.

Abbildung 2: Multirohrsystem für direkte Verlegung.

Anstelle von konventionellen Kabelkanalanlagen mit Leerrohren können Multirohrsysteme eine wirtschaftliche Alternative sein. Die Fasern der Lichtwellenleiter werden mittels Druckluft in die Leerrohre eingeblasen. Wie in der obenstehenden Abbildung dargestellt, stehen unterschiedliche technische Ausführungen jeweils von mehreren Herstellern zur Verfügung. Die Entscheidung für ein System muss anhand der örtlichen Gegebenheiten erfolgen. Die Einzelrohre mit geringem Innendurchmesser von 4 - 20 mm werden in Leerrohr-Bündeln, Strings ("Flachkabel") oder in "Kabeln" zusammengefasst. Die Systeme - teilweise auch in Einzelrohr - sind für die direkte Erdverlegung geeignet. Ein Einziehen von Multirohrsystemen ( Abbildung 2 links) in (vorhandene) Rohre/Kabelanlagen ist möglich.

Eventuelle Verbindungsstellen werden mit speziellen druckdichten Muffen verbunden. Hierdurch entsteht eine druckwasserdichte Punktzu-Punkt-Rohrverbindung zwischen beiden Endpunkten. In diese Einzelrohre werden LWL-Faserbündel, evtl. mit leichter Schutzhülle jedoch ohne Mantel, Zugentlastung und Armierung, eingeblasen. Durch das geringe Gewicht dieser Faserkonstruktion können Fasern über Entfernungen > 1 km - bei günstiger Trassenführung auch deutlich weiter - eingeblasen werden. Für die Abzweige zu den Gebäuden bzw. für das Anbringen von Verbindungsmuffen sind Hilfsschächte vorzusehen.

Eine Erweiterung ist nur mit den speziellen einblasfähigen Lichtwellenleitern möglich.

1.2 Sekundärbereich

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