Verordnung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Melamin-Lebensmittel-Futtermittel-Einfuhrverbotsverordnung

A. Problem und Ziel

B. Lösung

C. Alternativen

D. Finanzielle Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte

E. Sonstige Kosten

F. Bürokratiekosten

Verordnung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Melamin-Lebensmittel-Futtermittel-Einfuhrverbotsverordnung

Der Chef des Bundeskanzleramtes Berlin, den 22. Januar 2009

An den
Präsidenten des Bundesrates
Herrn Ministerpräsidenten
Peter Müller

Sehr geehrter Herr Präsident,

hiermit übersende ich die vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu erlassende

Melamin-Lebensmittel-Futtermittel-Einfuhrverbotsverordnung


mit Begründung und Vorblatt.
Ich bitte, die Zustimmung des Bundesrates aufgrund des Artikels 80 Absatz 2 des Grundgesetzes herbeizuführen.
Die Stellungnahme des Nationalen Normenkontrollrates gemäß § 6 Abs. 1 NKRG ist als Anlage beigefügt.


Mit freundlichen Grüßen
Dr. Thomas de Maizière

Melamin-Lebensmittel-Futtermittel-Einfuhrverbotsverordnung

Vom ...

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz verordnet

§ 1 Einfuhrverbot

§ 2 Ausnahmen vom Einfuhrverbot

§ 3 Bereits in den Verkehr gebrachte Erzeugnisse

§ 4 Kosten

§ 5 Straftaten

§ 6 Ordnungswidrigkeiten

§ 7 Inkrafttreten;

Aufheben von Vorschriften

Anlage (zu § 2 Abs. 1 Satz 1)
Liste der nach Artikel 2 Abs. 3 der Entscheidung 2008/798/EG der Kommission in Deutschland benannten Kontrollstellen


Teil A

Land Benannte Grenzkontrollstellen (GKS) für Lebensmittel
Baden-Württemberg GKS Konstanz, GKS Weil/Rhein, GKS Stuttgart
Bayern GKS Flughafen München
Berlin GKS Berlin-Tegel
Brandenburg GKS Flughafen Schönefeld
Bremen GKS Bremen, GKS Bremerhaven
Hamburg GKS Hamburg Hafen, GKS Hamburg-Flughafen
Hessen GKS Frankfurt/Main
Mecklenburg-Vorpommern GKS Rostock
Niedersachen GKS Brake, GKS Cuxhaven, GKS Hannover-Langenhagen
Nordrhein-Westfalen GKS Düsseldorf, GKS Köln
Rheinland-Pfalz GKS Hahn Airport

Teil B

Land Benannte Grenzkontrollstellen für Futtermittel
Baden-Württemberg GKS Konstanz, GKS Weil/Rhein, GKS Stuttgart
Bayern GKS Flughafen München
Berlin GKS Berlin-Tegel
Brandenburg GKS Flughafen Schönefeld
Bremen GKS Bremen, GKS Bremerhaven
Hessen GKS Frankfurt/Main
Mecklenburg-Vorpommern GKS Rostock
Niedersachen GKS Brake, GKS Cuxhaven, GKS Hannover-Langenhagen
Nordrhein-Westfalen GKS Düsseldorf, GKS Köln
Rheinland-Pfalz GKS Hahn Airport

Teil C

Land Benannte Zollstellen für Futtermittel
Hamburg Hamburg Hauptzollamt (HZA) Hamburg-Hafen - Zollamt (ZA) Waltershof,
HZA Hamburg-Hafen - ZA Waltershof (Abfertigung Bahnhof Waltershof),
HZA Hamburg-Hafen - ZA Waltershof (Abfertigung Containerprüfanlage),
HZA Hamburg-Hafen - ZA Waltershof (Abfertigung Containerterminal),
HZA Hamburg-Hafen - ZA Waltershof (Abfertigung Ernst-August-Schleuse),
HZA Hamburg-Hafen - ZA Waltershof (Abfertigung Veddel),
HZA Hamburg-Hafen - ZA Waltershof (Abfertigung Wilhelmsburg),
HZA Hamburg-Hafen - ZA Waltershof (Abfertigung Windhukkai),
HZA Hamburg-Hafen - ZA Waltershof (Abfertigung Zweibrückenstraße),
HZA Itzehoe - ZA Hamburg Flughafen


Der Bundesrat hat zugestimmt.
Bonn, den ...2009
Die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Begründung

I. Gründe für Änderung der Verordnung

Durch die Verordnung über das Verbot der Einfuhr bestimmter Lebensmittel, die Milch oder Milcherzeugnisse mit Herkunft oder Ursprung aus China enthalten, vom 30. September 2008 (eBAnz AT115 2008 V1) wurde die Entscheidung 2008/757/EG der Kommission vom 26. September 2008 zum Erlass von Sondervorschriften für die Einfuhr von Milch enthaltenden Erzeugnissen oder Milcherzeugnissen, deren Ursprung oder Herkunft China ist, in nationales Recht umgesetzt.

Durch Artikel 1 der Verordnung zur Änderung der Verordnung über das Verbot der Einfuhr bestimmter Lebensmittel, die Milch oder Milcherzeugnisse mit Herkunft oder Ursprung aus China enthalten, sowie zur Änderung der Futtermitteleinfuhrverbotsverordnung vom 16. Oktober 2008 (eBAnz AT122 2008 V1) sowie durch Artikel 1 der Verordnung zur Änderung der Melamin-Lebensmittel-Futtermittel-Einfuhrverbotsverordnung sowie zur Abweichung von der Futtermitteleinfuhrverbotsverordnung vom 18. November 2008 (eBAnz AT138 2008 V1) wurde die Entscheidung 2008/798/EG der Kommission von 14. Oktober 2008 zum Erlass von Sondervorschriften für die Einfuhr von Milch enthaltenden Erzeugnissen oder Milcherzeugnissen, deren Ursprung oder Herkunft China ist, und zur Aufhebung der Entscheidung 2008/757/EG der Kommission in nationales Recht umgesetzt.

Die Umsetzung der Entscheidung 2008/921/EG der Kommission vom 9. Dezember 2008 zur Änderung der Entscheidung 2008/798/EG erfolgte durch die Erste Verordnung zur Änderung der Melamin-Lebensmittel-Futtermittel-Einfuhrverbotsverordnung vom 12. Dezember 2008 (eBAnz AT148 2008 V1, AT151 2008 V1).

Durch Artikel 1 der Verordnung zur Änderung futtermittelrechtlicher Einfuhrvorschriften vom 3. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2340, 2009 I S. 36) wurde § 7 Abs. 2 der Melamin-Lebensmittel-Futtermittel-Einfuhrverbotsverordnung vom 30. September 2008 (eBAnz AT115 2008 V1), die durch Artikel 1 der Verordnung vom 16. Oktober 2008 (eBAnz AT122 2008 V1) geändert worden ist, aufgehoben und die Verordnung insoweit entfristet.

Artikel 1 der Verordnung zur Änderung der Melamin-Lebensmittel-Futtermittel-Einfuhrverbotsverordnung sowie zur Abweichung von der Futtermitteleinfuhrverbotsverordnung vom 18. November 2008 (eBAnz AT138 2008 V1) sowie die Erste Verordnung zur Änderung der Melamin-Lebensmittel-Futtermittel-Einfuhrverbotsverordnung vom 12. Dezember 2008 (eBAnz AT148 2008 V1, AT151 2008 V1) sind noch zu entfristen. Dabei soll vorgesehen werden dass die Dokumentenprüfung und die Nämlichkeitsprüfung bei allen Futtermitteln von den zuständigen Landesbehörden vorzunehmen sind.

Um die Lesbarkeit der Melamin-Lebensmittel-Futtermittel-Einfuhrverbotsverordnung zu erleichtern, soll diese Verordnung neu erlassen werden.

II. Kosten

Bund, Ländern und Gemeinden entstehen keine Kosten.

Der Wirtschaft, hier insbesondere den mittelständischen Unternehmen, entstehen durch die Regelungen keine zusätzlichen Kosten. Auswirkungen auf die Einzelpreise sind, da lediglich bestehende Regelungen weitergeführt werden, nicht zu erwarten. Auswirkungen auf das allgemeine Preisniveau und das Verbraucherpreisniveau sind nicht zu erwarten.

III. Bürokratiekosten

Durch die Erste Verordnung zur Änderung der Melamin-Lebensmittel-Futtermittel-Einfuhrverbotsverordnung vom 12. Dezember 2008 (eBAnz AT148 2008 V1, AT151 2008 V1) wurde eine Informationspflicht für die Wirtschaft eingeführt, die durch die vorliegende Verordnung unbefristet fortgeführt werden soll. Der verantwortliche Lebensmittel- oder Futtermittelunternehmer hat die zuständige Behörde spätestens einen Werktag vor dem Eintreffen des Lebensmittels oder Futtermittels, das Soja oder ein Sojaerzeugnis enthält oder daraus besteht, sowie von Ammoniumhydrogencarbonat, das als Lebensmittel oder Futtermittel aus China eingeführt wird, über das Datum und die Uhrzeit des Eintreffens zu unterrichten.

Der Zeitaufwand zur Befolgung der Informationspflicht beträgt ca. 5 Minuten pro Fall bei Arbeitskosten in Höhe von 20,40 € / h. Die daraus resultieren Kosten dürften unter 1000 € pro Jahr liegen.

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Anlage
Stellungnahme des Nationalen Normenkontrollrates gem. § 6 Abs. 1 NKR-Gesetz:
NKR-Nr. 839:
Entwurf einer Melamin-Lebensmittel-Futtermittel-Einfuhrverbotsverordnung

Der Nationale Normenkontrollrat hat den Entwurf der o.g. Verordnung auf Bürokratiekosten, die durch Informationspflichten begründet werden, geprüft.

Mit dem Regelungsvorhaben wird eine europarechtlich bedingte Informationspflicht der Wirtschaft entfristet und somit dauerhaft eingeführt. Dabei handelt es sich um die Pflicht von Lebensmittel- oder Futtermittelunternehmern, die zuständige Behörde spätestens einen Werktag vor dem Eintreffen bestimmter Lebensmittel oder Futtermittel aus China, über das Datum und die Uhrzeit des Eintreffens zu unterrichten. Die daraus resultierenden jährlichen Bürokratiekosten werden vom Ressort als gering eingeschätzt (unter 1.000,00 Euro).

Der Nationale Normenkontrollrat hat im Rahmen seines gesetzlichen Prüfauftrages keine Bedenken gegen das Regelungsvorhaben.

Dr. Ludewig Catenhusen
Vorsitzender Berichterstatter