Empfehlungen der Ausschüsse
Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften über die Eindämmung des Verlusts der biologischen Vielfalt bis zum Jahr 2010 und darüber hinaus - Erhalt der Ökosystemleistungen zum Wohl der Menschen KOM (2006) 216 endg.; Ratsdok. 9769/06

826. Sitzung des Bundesrates am 13. Oktober 2006

A

Der federführende Ausschuss für Fragen der Europäischen Union (EU), der Agrarausschuss (A), der Finanzausschuss (Fz), der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (U) und der Wirtschaftsausschuss (Wi) empfehlen dem Bundesrat, zu der Vorlage gemäß §§ 3 und 5 EUZBLG wie folgt Stellung zu nehmen:

Begründung zu den Ziffern 1 bis 3, 5, 6, 9 bis 15 und 18 bis 22 (nur gegenüber dem Plenum):

Die Eindämmung des weiteren Verlustes an biologischer Vielfalt liegt in besonderem umweltpolitischen Interesse aller Länder. Nahezu alle Ziele, Aufgaben und Maßnahmen des Naturschutzes in den Ländern lassen sich als Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt einordnen und verstehen. Die Position und Maßnahmeplanung der Kommission zu dieser Thematik bedarf der besonderen Beachtung von Länderseite, zumal die beiden Natura-2000-Richtlinien der EU und deren Umsetzung mittlerweile maßgeblich die Naturschutzarbeit aller Länder in personeller, finanzieller, organisatorischer und fachlicher Hinsicht prägen.

Der ökosystemare Gesamtansatz des Kommissionspapiers, wonach der Erhalt biologischer Vielfalt in besonderem Maße zur Lebensqualität des Menschen beitragen kann, verdient uneingeschränkte Zustimmung. Der konkrete Handlungsrahmen (Aktionspläne im Anhang, Zielvorgaben bis 2010) bedarf dagegen einer kritischen Hinterfragung im Hinblick auf das tatsächlich Leistbare. Die Länder sind hier übereinstimmend zu keinen weiteren oder gar neuen personellen oder finanziellen Umsetzungsaufgaben mehr in der Lage. Hinzu kommt eine problematische politische Akzeptanzsituation. Die Länder müssen daher bei der Bewertung des Kommissionspapiers die Bereitstellung ausreichender Finanzmittel betonen sowie ein besonderes Engagement des Bundes einfordern.