Empfehlungen der Ausschüsse
a) 554/11 (PDF) b) 555/11 (PDF) EU-In c) 748/10 (PDF) )

900. Sitzung des Bundesrates am 21. September 2012

Drucksache: 748/10 (PDF) und zu748/10

Der federführende Ausschuss für Fragen der Europäischen Union empfiehlt dem Bundesrat, zu der Vorlage gemäß §§ 3 und 5 EUZBLG wie folgt Stellung zu nehmen:

Begründung (nur gegenüber dem Plenum):

Der Rat (JI) hat auf seiner Tagung am 7. und 8. Juni 2012 eine politische Einigung zu den obengenannten Vorschlägen erzielt. Dabei hat er u.a. dem Text des Vorschlags über die Wiedereinführung von Grenzkontrollen in der Fassung des Kompromisstextes des Vorsitzlandes Dänemark (Dok. 6161/4/12 REV 4, vergleiche BR-Drucksache 554/11 (PDF) ) inhaltlich zugestimmt. Dieser sieht vor, dass die Entscheidung über die Einführung von Binnenkontrollen mit bis zu zweijähriger Dauer letztlich von den einzelnen Mitgliedstaaten getroffen werden sollen. Der ursprüngliche Vorschlag hatte die Entscheidungshoheit hierzu der Kommission zugewiesen.

Außerdem hat der Rat vereinbart, dem Vorschlag über den Schengen-Evaluierungsmechanismus in der Fassung des Kompromisstextes des Vorsitzes (Dok. 5754/6/12 REV 6, vergleiche BR-Drucksache 748/10 (PDF) ) einschließlich des Vorschlags zu Änderung der Rechtsgrundlage (Artikel 70 AEUV statt Artikel 77 Absatz 7 Buchstabe e) einstweilen inhaltlich zuzustimmen. Er hat beschlossen, das Europäische Parlament gemäß Artikel 19 Absatz 7 Buchstabe h der Geschäftsordnung des Rates auf freiwilliger Basis zu dem Vorschlag über den Schengen-Evaluierungsmechanismus anzuhören statt dieses nur zu unterrichten.

In Reaktion darauf entschied die Konferenz der EP-Präsidenten am 14. Juni 2012, dass das Parlament seine Zusammenarbeit mit dem Rat bei fünf innenpolitischen Themen einstellen werde, solange keine zufriedenstellende Antwort in der Schengen-Frage gefunden worden sei. Die Kommission erwägt darüber hinaus die Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens.