Unterrichtung durch das Europäische Parlament
Entschließung des Europäischen Parlaments zu der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas und den Auswirkungen des industriellen Wandlungsprozesses auf die Politik und die Rolle der KMU

Zugeleitet mit Schreiben des Generalsekretärs des Europäischen Parlaments - 3322 - vom 7. Juli 2005. Das Europäische Parlament hat die Entschließung in der Sitzung am 9. Juni 2005 angenommen.

Entschließung des Europäischen Parlaments zu der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas und den Auswirkungen des industriellen Wandlungsprozesses auf die Politik und die Rolle der KMU (2004/2154(INI))

Das Europäische Parlament,

A. unter Betonung der Bedeutung der Industrie in der EU als Arbeitgeber, für die Schaffung von Wohlstand und als Katalysator für Aktivitäten im Dienstleistungssektor,

B. unter Billigung des Ansatzes der Kommission, der darauf beruht, dass die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie unverzichtbar ist, und der darauf abzielt, den Strukturwandel in der Industrie zu begleiten,

C. mit der Feststellung, dass die Zukunft des Industriesektors eng mit dem Wachstum im Dienstleistungssektor verbunden ist; in der Erwägung, dass Dienstleistungen zu einer erhöhten Produktivität im verarbeitenden Gewerbe beitragen und dass das Wachstum in diesem Sektor die Nachfrage nach Dienstleistungen ankurbelt;

D. unter Billigung der Einführung einer neuen Strategie für Wachstum und Beschäftigung in der Union; unter Hinweis darauf, dass die Union einen Rückstand im Bereich der Industriepolitik aufweist und rasches und wirksames Handeln gefordert ist,

E. mit der Feststellung, dass sich die industrielle Struktur der Union mit der Erweiterung erheblich verändert hat und der internationale Wettbewerbsdruck noch zugenommen hat,

F. in Kenntnis der territorialen Dimension der Industriepolitik und der verheerenden Auswirkungen von Standortverlagerungen; unter Hinweis auf die Bedeutung der industriellen Umstellung in den Regionen, in denen eine Restrukturierung der Wirtschaft erfolgt,

G. in der Erwägung, dass sich die Union einer enormen demographischen Herausforderung im Zusammenhang mit der Überalterung der Bevölkerung gegenübersieht, die deutliche Auswirkungen auf den Industriesektor haben wird, unter anderem einen Rückgang der Erwerbsbeteiligung;

H. in der Erwägung, dass das Ziel der Wettbewerbsfähigkeit von den Humanressourcen abhängt; ferner in der Erwägung, dass die quantitative und qualitative Verbesserung der Beschäftigung auch die Industrie betrifft,

I. in der Erwägung, dass die Industrie kein einheitliches Ganzes bildet und dass ein sektorbezogener Ansatz eine bessere Beurteilung der verschiedenen Wettbewerbsfaktoren ermöglicht; ferner in der Erwägung, dass die Art, die Größe und die Tätigkeit der Unternehmen, insbesondere der Kleinunternehmen, berücksichtigt werden müssen; unter Hinweis auf die wirtschaftliche und soziale Bedeutung der kleinen Unternehmen, die mehr als 95 % der Unternehmen der Union ausmachen, und ihre wesentliche Rolle bei der Umsetzung der Lissabon-Strategie;

J. unter Hinweis darauf, dass die derzeitigen bescheidenen Instrumente der Industriepolitik keine Neuausrichtung der Industrie auf die Hochtechnologie erlauben; in der Erwägung, dass massive finanzielle Aufwendungen - sowohl öffentlicher als auch privater Investoren - für Forschung und Entwicklung (F&E) angezeigt sind,

K. in der Erwägung, dass es unerlässlich ist, den rechtlichen und ordnungspolitischen Rahmen für die Entwicklung der Unternehmen sowie ihren Zugang zu Gemeinschaftsprogrammen zu verbessern, wobei für die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Unternehmen einschließlich kleiner Unternehmen zu sorgen ist und dabei der erforderliche Abbau legislativer und verwaltungstechnischer Belastungen gebührend zu berücksichtigen ist,

L. unter Hinweis auf die Notwendigkeit aktualisierter Informationen über die Lage der Industrie in der EU nach dem Jahr 2004,

Festlegung von Zielen für die europäische Industriepolitik

Berücksichtigung der verschiedenen Dimensionen der europäischen Industriepolitik

Eine Methode und ein ordnungspolitischer Rahmen für unsere Ziele im Bereich der Industriepolitik

Instrumente zur Unterstützung der europäischen Industrie

1 AB1. C 377 vom 29.12.2000, S. 164.
2 AB1. L 333 vom 29.12.2000, S. 84.
3 AB1. C 240 vom 16.9.1991, S. 213.
4 AB1. C 183 vom 17.7.1995, S. 26.
5 AB1. C 82 E vom 1.4.2004, S.627.