Unterrichtung durch das Europäische Parlament
Entschließung des Europäischen Parlaments vom 25. April 2007 zu den transatlantischen Beziehungen

Zugeleitet mit Schreiben des Generalsekretärs des Europäischen Parlaments - 110483 - vom 4. Juni 2007.

Das Europäische Parlament hat die Entschließung in der Sitzung am 25. April 2007 angenommen.

Das Europäische Parlament,

A. in der Erwägung, dass die Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten, die sich auf die gemeinsamen Werte der Freiheit, der Demokratie, der Rechtstaatlichkeit und der Achtung der Menschenrechte stützt, der Eckpfeiler der Sicherheit und Stabilität im europäischatlantischen Raum ist,

B. in der Erwägung, dass es im Kampf gegen den internationalen Terrorismus wichtig ist, das internationale Recht und die Übereinkommen über Menschenrechte und Grundfreiheiten in vollem Umfang einzuhalten,

C. in der Erwägung, dass der Fortbestand der Situation in Guantánamo Bay und das CIA-Programm für geheime Inhafthaltung Spannungen in den transatlantischen Beziehungen schaffen, weil die Europäische Union diese Unregelmäßigkeiten auf dem Gebiet des Rechts nicht hinnehmen kann, die die grundlegenden Werte des Rechtsstaats schwächen,

D. in der Erwägung, dass die weltweite politische und wirtschaftspolitische Ordnung derzeit größeren Veränderungen unterworfen sind, die erhebliche politische und wirtschaftliche Herausforderungen sowie gravierende Bedrohungen unter den Aspekten der Sicherheit, der sozialen Lage und der Umwelt mit sich bringen,

E. in der Erwägung, dass die gegenwärtige Lage im Nahen Osten eine intensive Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und den USA im Rahmen des Quartetts und mit der Liga der Arabischen Staaten zu dem Zweck erfordert, diesen Raum durch Förderung von Frieden, Demokratie und Achtung der Menschenrechte zu stabilisieren,

F. in der Erwägung, dass eine starke und funktionierende Partnerschaft zwischen der EU und den Vereinigten Staaten das entscheidende Instrument für die Gestaltung der weltweiten Entwicklung im Interesse der gemeinsamen Werte und auf der Grundlage eines wirklichen Multilateralismus und des internationalen Rechts ist und dass starke und konsequente politische Führung erforderlich ist, damit die Partner dieses Ziel erreichen können,

G. unter Hinweis darauf, dass die USA noch immer nicht bereit sind, das Programm für visafreie Einreise auszudehnen, und einseitig eine Visumpflicht für die Bürger der 11 neuen EU-Mitgliedstaaten und Griechenlands beibehalten, wodurch die transatlantischen Beziehungen beeinträchtigt werden und die Ungleichbehandlung von EU-Bürgern fortgeschrieben wird,

H. in der Erwägung, dass der transatlantische Markt als Verkörperung der größten bilateralen Handels- und Investitionsbeziehungen der Welt Arbeitsplätze für 14 Millionen Menschen in der EU und den Vereinigten Staaten bietet, 40 % des Welthandels ausmacht und weiterhin der Motor der Weltwirtschaft ist,

I. in der Erwägung, dass die transatlantischen Partner aufgrund ihrer weltwirtschaftlichen Rolle gemeinsam die Verantwortung für die Gestaltung der Weiterentwicklung der Welt und des weltpolitischen Handelns im Interesse der gemeinsamen Werte und auf der Grundlage eines wirkungsvollen Multilateralismus tragen, wobei es zu erreichen gilt, dass der Wohlstand gerechter verteilt wird und die globalen Herausforderungen wie Sicherheit, globale Ordnungspolitik, Umweltschutz und Eindämmung der Armut erfolgreich in Angriff genommen werden,

J. unter Hinweis darauf, dass von Kooperation geprägte transatlantische Wirtschaftsbeziehungen im Interesse der Europäischen Union wie auch der USA liegen und dass konsequente politische Führung für die Stärkung des transatlantischen Marktes gefordert ist, sodass der deutsche Ratsvorsitz Unterstützung für seine Bemühungen verdient, auf dem bevorstehenden Gipfeltreffen konkrete Fortschritte durch eine wesentliche Stärkung der Zusammenarbeit im Bereich der Regulierung zu erzielen,

K. unter Hinweis darauf, dass der amerikanische Senat am 9. Dezember 2006 einstimmig eine Entschließung verabschiedet hat, in der beide Seiten der transatlantischen Partnerschaft aufgefordert werden, zur Stärkung des transatlantischen Marktes zusammenzuarbeiten und auf dem EU-USA-Gipfeltreffen 2007 Führungsstärke zu zeigen, indem sie gemeinsam eine zeitliche Vorgabe für die Vollendung des transatlantischen Marktes festlegen,

L. in der Erwägung, dass die Finanzdienstleistungen ein Schwerpunkt der Beziehungen zwischen der Europäischen Union und den USA sind und dass weitere verstärkte Zusammenarbeit, die Annäherung der Rechtsvorschriften und die Schaffung gleicher Wettbewerbsvoraussetzungen zwischen den USA und der Europäischen Union im Rahmen der Regulierung der Finanzdienstleistungen im Interesse beider Seiten liegen,

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