Unterrichtung durch das Europäische Parlament
Entschließung des Europäischen Parlaments zur Sicherheitsforschung - die nächsten Schritte

Zugeleitet mit Schreiben des Generalsekretärs des Europäischen Parlaments - 114607 - vom 31. August 2005. Das Europäische Parlament hat die

Entschließung in der Sitzung am 23. Juni 2005 angenommen.

Entschließung des Europäischen Parlaments zur Sicherheitsforschung - die nächsten Schritte (2004/2171(INI))

Das Europäische Parlament,

A. in der Erwägung, dass die Sicherheit nach den jüngsten geopolitischen, gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen und den jüngsten internationalen Ereignissen, wie den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten und vom 11. März 2004 in Madrid, stärker in den Vordergrund gerückt ist und sich die Mitgliedstaaten der Europäischen Union somit stärker auf neue Sicherheitsbedrohungen vorbereiten müssen, indem sie Erkenntnisse besser nutzen,

B. in der Erwägung, dass mit der Erweiterung auf 25 Mitgliedstaaten neue sicherheitspolitische Herausforderungen für ein neues Europa entstanden sind, das jetzt direkt an weniger stabile Regionen angrenzt,

C. in der Erwägung, dass bei diesen neuen Bedrohungen neue Technologien eingesetzt werden und Staatsgrenzen keine Rolle spielen, insbesondere, wenn die den modernen hochtechnologischen und demokratischen europäischen Gesellschaften innewohnende Offenheit und Transparenz missbraucht wird und die Sicherheit der Mitgliedstaaten sowohl innerhalb als außerhalb des Hoheitsgebiet der Europäischen Union bedroht wird, und dass es dadurch schwieriger geworden ist, zwischen innerer und äußerer Sicherheit zu unterscheiden,

D. in der Erwägung, dass die Europäische Union in der Lage sein muss, den Schutz ihrer Bürger sicherzustellen, zur Stabilität des europäischen Kontinents und der angrenzenden Gebiete beizutragen sowie entsprechend den Grundsätzen der Charta der Vereinten Nationen und den Zielen der Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik zur Erhaltung des Friedens und der internationalen Sicherheit beizutragen,

E. in der Erwägung, dass es schwierig ist, eine glaubwürdige Sicherheits- und Verteidigungspolitik und ein sicheres Europa ohne technologisch hochentwickelte Instrumente und Fähigkeiten zu gewährleisten, bei denen der Stand der Technologie genutzt wird, um die Sicherheitsrisiken auf ein Mindestmaß zu reduzieren,

F. in der Erwägung, dass das Fehlen eines spezifischen Rahmens für die Sicherheitsforschung auf EU-Ebene und die erhebliche Zersplitterung und Überschneidung im Bereich der Systeme und Infrastrukturen der Sicherheitsforschung trotz des Potenzials der Europäischen Union in den Bereichen Forschung und Entwicklung von Sicherheitstechnologien kostengünstigen Lösungen sehr im Wege stehen,

G. in der Erwägung, dass die Gesamtinvestitionen der Vereinigten Staaten in die innere Sicherheit durchschnittlich viermal höher sind als in Europa, und dass diese Investitionen, die nicht die Forschung in die vom amerikanischen Verteidigungsministerium finanzierten Technologien mit doppeltem Verwendungszweck beinhalten, sich auf eine Reihe von amerikanischen Ministerien verteilen und auf diese Weise einen umfassenden Ansatz im Bereich der Sicherheitsforschung darstellen,

H. in der Erwägung, dass der Betrag, der in den Mitgliedstaaten für Investitionen für Forschung und Entwicklung im Verteidigungssektor ausgegeben wird, ungefähr ein Fünftel des Betrags ausmacht, der in den Vereinigten Staaten dafür aufgewandt wird, sodass die Europäische Union Gefahr läuft, in diesem Bereich anfälliger und abhängiger zu werden,

I. in der Erwägung, dass kaum mehr zwischen ziviler und militärischer Forschung unterschieden werden kann,

J. in der Erwägung, dass die Sicherheitsforschung eine strategische Rolle zur Verbesserung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit Europas sowie zur Stärkung seines wissenschaftlichen und technologischen Fundaments entsprechend den Zielen von Lissabon und Barcelona spielen könnte,

Zum Europäischen Programm für Sicherheitsforschung und dessen Finanzierung

Konsultation und Zusammenarbeit mit den Beteiligten

Institutionelles Umfeld

Verwaltung des Europäischen Programms für Sicherheitsforschung

1 AB1. C 167 vom 2.6.1997, S. 137.
2 AB1. C 128 vom 7.5.1999, S. 86.
3 AB1. C 127 E vom 29.5.2003, S. 582.
4 AB1. C 228 vom 13.8.2001, S. 173.
5 AB1. C 64 E vom 12.3.2004, S. 599.
6 AB1. C 87 E vom 7.4.2004, S. 518.