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Regelwerk, Allgemein, Wirtschaft, Berufe

Verordnung über die Berufsausbildung zum Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten und zur Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten *

Vom 3. Juli 2012
(BGBl. I Nr. 31 vom 12.07.2012 S. 1456)
Gl.-Nr.: 806-22-1-77


Auf Grund des § 4 Absatz 1 in Verbindung mit § 5 des Berufsbildungsgesetzes, von denen § 4 Absatz 1 durch Artikel 232 Nummer 1 der Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407) geändert worden ist, verordnet das Bundesministerium für Gesundheit im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung:

§ 1 Staatliche Anerkennung des Ausbildungsberufes

Der Ausbildungsberuf des Pharmazeutischkaufmännischen Angestellten und der Pharmazeutischkaufmännischen Angestellten wird nach § 4 Absatz 1 des Berufsbildungsgesetzes staatlich anerkannt.

§ 2 Dauer der Berufsausbildung

Die Ausbildung dauert drei Jahre.

§ 3 Ausbildungsrahmenplan, Ausbildungsberufsbild

(1) Gegenstand der Berufsausbildung sind mindestens die im Ausbildungsrahmenplan (Anlage 1, Sachliche Gliederung) aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit). Eine von dem Ausbildungsrahmenplan (Anlage 2, Zeitliche Gliederung) abweichende Organisation der Ausbildung ist insbesondere zulässig, soweit betriebspraktische Besonderheiten die Abweichung erfordern.

(2) Die Berufsausbildung zum Pharmazeutischkaufmännischen Angestellten und zur Pharmazeutischkaufmännischen Angestellten gliedert sich wie folgt (Ausbildungsberufsbild):

Abschnitt A: Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten:

1. Warenwirtschaft und Beschaffung:

1.1 Beschaffung und Warenwirtschaftssysteme,

1.2 Lagerlogistik,

1.3 Arzneistoffe und Darreichungsformen,

1.4 Arzneimittelgruppen,

1.5 Chemikalien und Gefahrstoffe,

1.6 Anwenden apothekenspezifischer Fachsprache;

2. Kaufmännische Steuerung und Kontrolle:

2.1 Rechnerische Abwicklung und Zahlungsverkehr,

2.2 Kaufmännische Steuerung,

2.3 Statistik;

3. Informations- und Kommunikationssysteme;

4.Preisbildung und Leistungsabrechnung:

4.1 Preisbildung,

4.2 Leistungsabrechnung;

5. Tätigkeiten nach der Apothekenbetriebsordnung sowie Dokumentation:

5.1 Tätigkeiten nach der Apothekenbetriebsordnung,

5.2 Dokumentation;

6. Kommunikation;

7. Beratung und Verkauf;

8. Apothekenübliche Dienstleistungen;

9. Marketing;

10. Apothekenspezifische qualitätssichernde Maßnahmen;

Abschnitt B: Integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten:

1. Der Ausbildungsbetrieb:

1.1 Stellung, Rechtsform und Struktur der Apotheke,

1.2 Berufsbildung, Arbeits-, Sozial- und Tarifrecht,

1.3 Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit,

1.4 Umweltschutz;

2. Arbeitsorganisation und Bürowirtschaft:

2.1 Arbeitsorganisation,

2.2 Bürowirtschaft.

§ 4 Durchführung der Berufsausbildung

(1) Die in dieser Verordnung genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sollen so vermittelt werden, dass die Auszubildenden zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im Sinne von § 1 Absatz 3 des Berufsbildungsgesetzes befähigt werden, die insbesondere selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren einschließt. Diese Befähigung ist auch in den Prüfungen nach den §§ 5 und 6 nachzuweisen.

(2) Die Ausbildenden haben unter Zugrundelegung des Ausbildungsrahmenplans für die Auszubildenden einen Ausbildungsplan zu erstellen.

(3) Die Auszubildenden haben einen schriftlichen Ausbildungsnachweis zu führen. Ihnen ist Gelegenheit zu geben, den schriftlichen Ausbildungsnachweis während der Ausbildungszeit zu führen. Die Ausbildenden haben den schriftlichen Ausbildungsnachweis regelmäßig durchzusehen.

§ 5 Zwischenprüfung

(1) Zur Ermittlung des Ausbildungsstandes ist eine Zwischenprüfung durchzuführen. Sie soll zum Anfang des zweiten Ausbildungsjahres stattfinden.

(2) Die Zwischenprüfung erstreckt sich auf die in der Anlage 2 für das erste Ausbildungsjahr aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie auf den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist.

(3) Die Zwischenprüfung findet in den Prüfungsbereichen

  1. Beschaffung von Arzneimitteln und apothekenüblichen Waren,
  2. Preisbildung statt.

(4) Für den Prüfungsbereich Beschaffung von Arzneimitteln und apothekenüblichen Waren bestehen folgende Vorgaben:

  1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er
    1. Stoffe, Drogen, Arzneiformen in ihrer Anwendung unterscheiden, Arzneimittel den Indikationsgruppen zuordnen,
    2. Bestellvorgänge abwickeln sowie die warenspezifischen Unterschiede bei der Annahme beachten,
    3. Waren auf Mängel überprüfen und Verfallsdaten überwachen,
    4. Vorratsbehältnisse für Arzneimittel und Stoffe hinsichtlich ihres Verwendungszwecks unterscheiden,
    5. Vorschriften zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz beachten

    kann;

  2. der Prüfling soll praxisbezogene Aufgaben schriftlich bearbeiten;
  3. die Prüfungszeit beträgt 90 Minuten.

(5) Für den Prüfungsbereich Preisbildung bestehen folgende Vorgaben:

  1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er

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