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Regelwerk; BGI / DGUV-I

BGI 505-65 / DGUV Information 213-565 - Verfahren zur Bestimmung von Trichlorethen und Tetrachlorethen
Von den Berufsgenossenschaften anerkannte Analysenverfahren zur Feststellung der Konzentrationen krebserzeugender Arbeitsstoffe in der Luft in Arbeitsbereichen
Berufsgenossenschaftliche Informationen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (BGI)
(bisherige ZH 1/120.65)

(Ausgabe 03/2000)




Erprobtes und von den Berufsgenossenschaften anerkanntes Verfahren zur Bestimmung von Trichlorethen (Tri) und Tetrachlorethen (Per) in Arbeitsbereichen.

Es sind personenbezogene oder ortsfeste Probenahmen für Messungen zur Beurteilung von Arbeitsbereichen möglich.


Probenahme mit Pumpe und Adsorption an Aktivkohle

Gaschromatographie nach Desorption

Trichlorethen / Tetrachlorethen-1-GC
(Ausgabe: März 2000)

Tri Per
IUPAC-Name: Trichlorethen (Trichlorethylen) Tetrachlorethen
(Tetrachlorethylen)
(Perchlorethylen)
CAS-Nr.: 79-01-6 127-18-4
Summenformel: C2HCl3 C2Cl4
Molmasse (g/mol): 131,39 165,82

Kurzfassung

Mit diesem Verfahren wird die über die Probenahmedauer gemittelte Konzentration von Tri bzw. Per im Arbeitsbereich personenbezogen oder ortsfest bestimmt.

Messprinzip: Mit Hilfe einer Pumpe wird ein definiertes Luftvolumen durch ein Aktivkohleröhrchen gesaugt. Das adsorbierte Tri bzw. Per wird mit Schwefelkohlenstoff desorbiert und gaschromatographisch bestimmt.
Technische Daten
Bestimmungsgrenze: absolut: 8 ng Tri bzw. Per

relativ: 4,2 mg/m3 0,76 ml/m3 (ppm) Tri bzw. 4,2 mg/m3 0,60 ml/m3 (ppm) Per, beides für 9,6 l Probeluft, 5 ml Desorptionslösung und 1 µl Injektionsvolumen.

Selektivität: Infolge von Störkomponenten zu hohe Werte möglich; Störeinflüsse im allgemeinen durch Wahl einer Säule mit anderer Trenncharakteristik eliminierbar.
Vorteile: Personenbezogene und selektive Messungen möglich.
Nachteile: Keine Anzeige von Konzentrationsspitzen.
Apparativer Aufwand: Pumpe, Gasmengenzähler oder Volumenstromanzeiger, Aktivkohleröhrchen, Gaschromatograph mit Flammenionisations-Detektor (FID).

Ausführliche Verfahrensbeschreibung

1 Geräte, Chemikalien und Lösungen

1.1 Geräte

Für die Probenahme:

Für die Probenaufbereitung und Analyse:

1.2 Chemikalien und Lösungen

Trichlorethen, Reinheit mind. 99 %,
Tetrachlorethen, Reinheit mind. 99 %,
Schwefelkohlenstoff, Reinheit mind. 99,9 %,
z.B. Uvasol benzolarm, Fa. Merck, 64271 Darmstadt,
Best.-Nr. 102213.

Stammlösung:

Lösung von ca. 64 mg/ml an Tri und ca. 1 30 mg/ml an Per in Schwefelkohlenstoff.

In einen 50-ml-Messkolben werden ca. 6600 mg Tetrachlorethen (ca. 4 ml) und dann ca. 3200 mg Trichlorethen (ca. 2,2 ml) genau eingewogen; anschließend wird mit Schwefelkohlenstoff bis zur Marke aufgefüllt und umgeschüttelt.

Kalibrierlösungen:

Lösungen von ca. 0,032; 0,16; 0,32 und 0,64 mg/ml an Tri sowie 0,065; 0,325; 0,65 und 1,3 mg/ml an Per in Schwefelkohlenstoff.

Mittels Dosierspritzen werden 5, 25, 50 und 100 µl der Stammlösung in vier verschiedene 10-ml-Messkolben gegeben, in denen jeweils ca. 5 ml Schwefelkohlenstoff vorgelegt waren. Anschließend wird zur Marke aufgefüllt. Mit diesen Lösungen wird bei 9,6 l Probeluftvolumen und 5 ml Probelösung ein Konzentrationsbereich von ca. 17 bis 330 mg/m3 an Tri und ca. 34 bis 690 mg/m3 an Per abgedeckt.

Gase zum Betrieb des Gaschromatographen:

Helium, Reinheit mind. 99,999 %,
Wasserstoff, Reinheit mind. 99,995 %,
synthetische Luft, kohlenwasserstofffrei,
Stickstoff, Reinheit mind. 99,999 %.

2 Probenahme

Ein Aktivkohleröhrchen wird geöffnet und so mit der Pumpe verbunden, dass die Sammelzone zuerst beaufschlagt wird. Der Volumenstrom wird auf 80 ml/min eingestellt. Bei einer Probenahmedauer von 2 Stunden entspricht dies einem Probeluftvolumen von 9,6 l. Pumpe und Röhrchen werden von einer Person während der Arbeitszeit getragen oder ortsfest verwendet. Nach Beendigung der Probenahme wird das Röhrchen dicht verschlossen. Das Verfahren wurde bis zu einem Probeluftvolumen von 10 l bei einem max. Volumenstrom von 80 ml/min überprüft.

3 Analytische Bestimmung

3.1 Probenaufbereitung und Analyse

Der Inhalt des beladenen Aktivkohleröhrchens wird - getrennt nach Sammel- und Kontrollzone - in je ein 10-ml-Probengefäß gegeben, mit 5 ml Schwefelkohlenstoff versetzt, sofort verschlossen und 30 min geschüttelt.

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(Stand: 16.06.2018)

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