umwelt-online: BGI 677 Gehörschützer für das Schießen mit Handfeuerwaffen in Raumschießanlagen (2)

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7 Abschließende Empfehlungen

Kann kein geeigneter Gehörschutz ermittelt werden, besteht die Möglichkeit das BIa für die Auswahl geeigneter Gehörschützer zu konsultieren.

.

Modellrechnung zur Abschätzung des äquivalenten Dauerschallpegels LAeq Anhang 1


Nach BIA- Report 3/85 [4] lässt sich folgender Zusammenhang ableiten:

(1) LAeq = LAFmax + 10 * log (1/5) + 10 * log

für den Fall keiner weiteren Lärmexposition außerhalb des Schießens.

Mit:

N: Anzahl aller in der Raumschießanlage gefallenen Schüsse in einer Stunde bezogen auf die betrachtete Person am betrachteten Tag,

ΔL:

Pegelminderung je Abstandsverdoppelung (Parameter der Raumakustik),
xi: Abstände zwischen Person und Schallquellen,
x0 : Abstand Schütze- Mündung der eigenen Waffe; hier x0 = 0,8 m,
LAFmax: Maximalwert des A- bewerteten Schalldruckpegels mit der Zeitbewertung "Fast" am Ohr des Schützen

Zum Parameter ΔL:

Der Schießstand, in dem die in diesem Beispiel dargestellten Messungen durchgeführt wurden, war zum Teil schallabsorbierend ausgekleidet. Der Boden war mit 15 mm dickem Reifengranulat belegt. Im Bereich, in dem sich die Schützen aufhielten, war dieser Belag 20 mm dick. Die Wände waren im Bereich des Standortes der Schützen bis in einer Höhe von 2 m mit Profilholz verkleidet. Oberhalb dieser Höhe waren sowohl die Wände als auch die Decke mit schallabsorbierenden Platten mit einer Dicke von 40 mm verkleidet. Bis 2 m vor dem Mündungsbereich der Waffen war der Schießkanal noch mit dem gleichen Material ausgekleidet.

Zur Beschreibung der Raumakustik des Schießstandes wurde der mittlere Schallabsorptionsgrad für die Frequenzen von 200-4000 Hz zu 0,25 bestimmt. Die Pegelabnahme pro Abstandsverdoppelung wurde damit auf ca. 3 bis 4 dB abgeschätzt.

Tabelle 4: Energetischer Mittelwert aus 2-14 LAFmax-Werten, die für einzelne Schüsse gemessen wurden (pro Waffe und Munition aus Tabelle 1).

Waffe Schütze Trainer Aufsichtführender
1 122 116 112
2 126 118 115
3 125 119 117
4 129 124 122
5 132 127 125
6 132 128 125
7 134 128 125
8 124 119 117
9 136 129 129
10 142 135 133
11 103 100 97
12 128 125 121
13 133 130 127
14 137 130 128
15 135 132 130
16 135 132 130


Zur Auswahl von Gehörschützern gehen wir von der ungünstigsten Situation für den Trainer, den Aufsichtführenden und den Schützen bezüglich ihrer Position in der Raumschießanlage aus: Alle 3 Personen befinden sich für die folgende Betrachtung auf oder in Höhe der Bahn 3. Die Abstände, die im Rahmen der in diesem LSa -Blatt durchgeführten Berechnungen verwendet wurden, sind der Tabelle 5 zu entnehmen:

Falls die Abstände der exponierten Personen zueinander in einer speziellen Raumschießanlage von den hier angegebenen erheblich abweichen, können äquivalente Dauerschallpegel LAeq für diese Situation nach Formel 1 berechnet werden.

Tabelle 5: Abstände des Trainers, des Aufsichtführenden und des Schützen - jeweils auf der in Höhe der Bahn 3 - zu den Schallquellen (5 Waffen). (Bei den Berechnungen berücksichtigte "Schallübertragungswege" s. Abb. 2.)

Waffe auf Bahn Abstand Schütze- Mündung Abstand Trainer-Mündung Abstand Aufsichtführender- Mündung
1 11,97 m 1,94 m 2,70 m
2 1,20 m 1,47 m 2,38 m
3 0,80 m 1,47 m 2,38 m
4 1,20 m 1,94 m 2,70 m
5 1,97 m 2,65 m 3,25 m


Abbildung 5: Abschätzung der äquivalenten Dauerschallpegel LAeq mittels LAFmax beim Schießen mit 5 gleichen Waffen in einer Raumschießanlage bei guter Raumakustik: "L = 4 dB und 150 Schuss/Stunde (= 5 [Schützen] x 30 Schuss pro Stunde). Es wird empfohlen, den Gehörschützer nach dem höchsten LAFmax der auf der Schießanlage verwendeten Waffen auszuwählen.

Es werden bei der Modellrechnung fünf hinsichtlich ihres LAFmax gleichartige Waffen betrachtet. Der LAeq ist für diese Situation in der Abbildung 5 abzulesen.

Für eine Verdoppelung der Anzahl der Schüsse pro Stunde (Bezugswert in Abbildung 3 ist 30 Schuss/Stunde) ist zum LAeq

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