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Regelwerk; BGI/GUV-I / DGUV-I

BGI 5012 - Beurteilung des Raumklimas
Berufsgenossenschaftliche Informationen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (BGI)

(Ausgabe 01/2005)



(zurückgezogen, nur zur Information)

Redaktioneller Hinweis:
siehe BGI/GUV-I 7003

Vorbemerkung

Das Wohlbefinden des Menschen, seine Leistungsfähigkeit und auch die Sicherheit am Arbeitsplatz werden durch das Raumklima mitbestimmt. Aus gesundheitlichen und ökonomischen Gründen sollten optimale Raumklimabedingungen angestrebt werden.

In nationalen und internationalen Normen sind Verfahren beschrieben, um die Belastung durch Raumklima zu ermitteln und zu bewerten. Die Anwendung dieser Normen erfordert Fach- bzw. Expertenwissen. Zudem wird die Belastung durch das Raumklima zwar ermittelt und bewertet, Möglichkeiten einer Belastungsreduzierung werden dagegen kaum dargestellt.

Diese BG-Information soll insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen eine einfache und praxisnahe Hilfestellung bei der Beurteilung des Raumklimas geben. Ziel ist dabei das Erkennen, Beseitigen bzw. Verringern raumklimatischer Probleme. Der Anwender soll darüber hinaus selbst in die Lage versetzt werden zu entscheiden, ob er das Problem selbst lösen kann oder ob er sich hierzu von Spezialisten, z.B.: Sicherheitsfachkräften, Betriebsärzten, Berufsgenossenschaften weitergehend beraten lassen muss.

Nach dem Arbeitsschutzgesetz ist es zudem Aufgabe des Arbeitgebers, die Gefährdungen am Arbeitsplatz zu beurteilen. Dabei sind auch die so genannten Arbeitsumgebungsfaktoren zu berücksichtigen, wozu unter Anderem das Raumklima zählt. Die vorliegende BG-Information kann hier als eine Hilfe bei der Erstellung der Gefährdungsbeurteilung genutzt werden.

1 Anwendungsbereich

1.1 Diese BG-Information findet Anwendung zur Beurteilung des Raumklimas an Arbeitsplätzen. Diese BG-Information findet keine Anwendung auf Arbeitsplätze in Fahrzeugen und im Freien.

2 Einflussgrößen auf das Raumklima

2.1 Physikalische und tätigkeitsbezogene Einflussgrößen des Raumklimas

Das Raumklima wird durch die physikalischen Parameter

Bei der Beurteilung des Raumklimas sind zusätzlich die tätigkeitsbezogenen Parameter

2.2 Weitere Einflussgrößen

Das Raumklima kann durch verschiedene Faktoren bestimmt werden:

Darüber hinaus kann das Raumklimaempfinden von folgenden Faktoren beeinflusst werden:

Die Vielzahl dieser Einflussgrößen macht deutlich, dass das Raumklima keine konstante Größe darstellt und daher im Rahmen der Beurteilung des Raumklimas auch der ungünstigste Fall berücksichtigt werden sollte.

Hinweis:

Thermisches Unbehagen kann durch folgende Faktoren verursacht werden:

Siehe auch BG-Information "Sonnenschutz im Büro" (BGI 827).

3 Vorgehensweise zur Beurteilung des Raumklimas

Je nachdem, welches raumklimatische Problem vorliegt, können verschiedene, im Anhang aufgeführte Fragebögen zum Einsatz kommen. In der Folgenden Tabelle sind mögliche Anwendungsfälle und die zur Verwendung empfohlenen Fragebögen aufgeführt:

Anwendungsfall Anhang 1
Fragebogen zur Bewertung des Raumklimas
Anhang 3
Risikograph Klimawärme- belastete Arbeitsplätze
Anhang 4
Fragebogen zur Bewertung des Raumklimas in Büroräumen und ähnlichen Bereichen
Anhang 5
Fragebogen Raumlufttechnische Anlagen
Anhang 6
Fragebogen Innenraumbelastung in Büroräumen und ähnlichen Bereichen
Allgemeine Unklarheit inwieweit Raumklima in Ordnung ist (Büroarbeitsplätze siehe nachstehend) X - - - -
Wärmebelasteter Arbeitsplatz X X - - -
Kältebelasteter Arbeitsplatz X - - - -
Arbeitsplatz mit Problem in der Klima-/Lüftungsanlage (X) - - X -
Büroräume und ähnliche Bereiche
ohne Klima-/Lüftungsanlage - (X) X - -
mit Klima-/Lüftungsanlage - (X) X X (X)
mit vermuteter Innenraumbelastung - - X (X) X


X = Bei der Bewertung anzuwenden
(X) = Gegebenenfalls zur Vertiefung der Bewertung möglich und empfohlen
- = Anwendung nicht empfohlen

In Anlehnung an DIN EN ISO 15265 "Strategie zur Risikobeurteilung zur Abwendung von Stress oder Unbehagen unter thermischen Arbeitsbedingungen" wird das dort beschriebene stufenweise Vorgehen übernommen. Für die Anwendung in kleinen und mittleren Unternehmen sind dabei Stufe 1 (Raumklimabeobachtung) und Stufe 2 (Raumklimaanalyse) besonders hervorzuheben und werden daher in der Folgenden Tabelle einander gegenübergestellt und näher erläutert:

  Stufe 1
Raumklimabeobachtung
Stufe 2
Raumklimaanalyse
Wann? Wenn ein "Problem" erkannt wird Schwierigere Fälle
Wie? Qualitative Beobachtung Messungen
Kosten? Gering Mittel
Dauer (Größenordnung) Zwei Stunden Ein Tag
Durch wen? Arbeitnehmer
Vorgesetzter
Unternehmer
Gleicher Personenkreis + Spezialisten
(z.B. Sicherheitsfachkräfte, Betriebsärzte, Berufsgenossenschaften)
Kompetenz:
  • Arbeitssituation
Hoch Mittel
  • Ergonomie/Raumklima
Mittel Hoch


3.1 Stufe 1 Raumklimabeobachtung mittels Fragebogen zur Bewertung des Raumklimas

Erfahrungsgemäß sind in vielen Fällen die Raumklimaprobleme leicht erkennbar. Lösungsmöglichkeiten können auch ohne den Einsatz von Spezialisten gefunden und umgesetzt werden. Dazu reicht es zunächst aus, selbst die Arbeits- und Raumklimasituation zu beobachten, zu bewerten und gegebenenfalls Verbesserungsmaßnahmen zu ergreifen.

Stufe 1 Raumklimabeobachtung soll den Unternehmer bzw. Anwender in die Lage versetzen,

Zunächst ist die jeweilige Arbeitssituation bzw. Arbeitsbedingung, von der bekannt oder bei der wahrscheinlich ist, dass bei dieser ein Raumklimaproblem auftritt, zu benennen.

Dann werden die Betriebsangehörigen befragt, da sie die Arbeitssituation am besten kennen. Dabei ist mit dem Fragebogen zur Bewertung des Raumklimas ( siehe Anhang 1) die Situation anhand der vorgegebenen Fragen zu bewerten.

Bei wechselnden Raumklimasituationen (tageszeitlich, jahreszeitlich) wird empfohlen, auch den ungünstigsten Fall zu berücksichtigen. Dieser sollte aber relevant bezogen auf das zu beobachtende Raumklima sein.

Die bei der Raumklimabeobachtung festgestellten Bewertungen dürfen nicht gemittelt werden! Jede Situation bzw. jedes Problem ist getrennt zu bewerten.

Es ist anzumerken, dass es bei diesem Vorgehen nicht nur auf die Bewertung ankommt, sondern auch auf das Auffinden der Gründe, die zu dieser Bewertung führen und die Feststellung, ob und wie die Situation verbessert werden kann.

Die Bewertung ist so angelegt, dass die Null in jedem Falle der optimalen Situation (geringste Belastung) entspricht.

Falls ein oder mehrere Parameter hiervon abweichen, sollten Maßnahmen getroffen werden. Je stärker die Abweichung von Null ausfällt, umso dringender ist die Suche nach Lösungen. Eine beispielhafte Auflistung möglicher Maßnahmen findet sich in Anhang 2.

Unter Berücksichtigung der Maßnahmen kann anhand des Fragebogens die künftige Situation erneut bewertet werden. Ist diese Vorhersage schwer zu treffen, erscheint sie unzuverlässig oder weicht die künftige Situation von Null ab, so weist dies darauf hin, dass es einer weitergehenden Raumklimaanalyse nach Abschnitt 3.2 bedarf, um das Gefährdungspotenzial abzuschätzen und zusätzliche Maßnahmen zu bestimmen.

3.1.1 Wärmebelastete Arbeitsplätze - Risikograph Klima

Wärmebelastete Arbeitsplätze können dann gegeben sein, wenn Lufttemperaturen über 26 °C (Bewertung 1 oder darüber) und gegebenenfalls relative Luftfeuchten über 50% (Bewertung 0 oder darüber) generell oder über längere Zeiträume vorliegen.

Der Anwender dieser BG-Information hat dann die Möglichkeit, an diesen Arbeitsplätzen mittels einfacher Messung von Lufttemperatur und relativer Luftfeuchte und mittels Anwendung des "Risikograph Klima - wärmebelastete Arbeitsplätze" genauere Informationen über die Raumklimasituation zu erhalten, ohne eine "Raumklimaanalyse" zu veranlassen.

Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn gleichzeitig folgende Bedingungen eingehalten sind:

Die gemessene Lufttemperatur und relative Luftfeuchte werden in den "Risikograph Klima" eingetragen.

Beispiel (siehe auch Anhang 3):

Bei einer gemessenen Lufttemperatur von 30 °C und relativen Luftfeuchte von 50 % ergibt sich zunächst Schnittpunkt 1. Schnittpunkt 2 ergibt sich, indem eine waagerechte Gerade vom Schnittpunkt 1 zum linken Rand des Diagramms gezogen wird. Der Punkt 3 ergibt sich aus der gemessenen Lufttemperatur von 30 °C. Verbindet man die Punkte 2 und 3 durch eine Gerade, so wird der grüngelbrot markierte Bereich geschnitten.

Risikograph Klima - wärmebelastete Arbeitsplätze

Anwendungsvorrausetzungen:

  Bewertung
Lufttemperatur 0, 1, 2 oder 3
Luftfeuchte 0, 1 oder 2
Wärmestrahlung 0 oder 1
Luftbewegungen 0
Arbeitsschwere 0 oder 1
Bekleidung 0


Liegt der Schnittpunkt im gelben Bereich, wie im Beispiel dargestellt, sind Maßnahmen angezeigt. In der Regel handelt es sich hierbei um Maßnahmen zur Reduzierung der erhöhten Lufttemperatur oder relativen Luftfeuchte.

Liegt der Schnittpunkt im grünen Bereich, so sind keine weiteren Maßnahmen angezeigt.

Liegt der Schnittpunkt im roten Bereich, ist ein Hinweis auf einen möglichen Hitzearbeitsplatz gegeben. Hier liegt erhöhter Handlungsbedarf vor. Gegebenenfalls ist eine weitergehende Raumklimaanalyse unter Hinzuziehung von Spezialisten erforderlich.

Siehe auch BG-Information "Arbeiten unter Hitzebelastung" (BGI 579).

Anzumerken ist, dass sich eine Abweichung vom Optimum aus arbeitstechnischen, sicherheitstechnischen oder technologischen Gründen ergeben kann.

Beispiele für das Abweichen vom Optimum:

In den vorgenannten oder ähnlich gelagerten Beispielen ist auf jeden Fall eine sorgfältige Abwägung zwischen der Abweichung vom Optimum und den Gründen hierfür zu treffen. In Zweifelsfällen (wenn beispielsweise ein zusätzlicher Parameter vom Optimum abweicht) empfiehlt sich auch hier eine weitergehende "Raumklimaanalyse" durch Spezialisten.

Das folgende Ablaufschema zeigt die Vorgehensweise auf, um das Raumklima beurteilen zu können.

Ablaufschema "Beurteilung des Raumklimas"

** Gegebenenfalls Anhang 4 und 6 (Büroräume und ähnliche Bereiche) bzw. Anhang 5 (Raumlufttechnische Anlagen) beachten!

Der Bereich behaglicher Lufttemperatur und relativer Luftfeuchtigkeit liegt bei 22 °C ± 2 °C und 45 % ± 15 %. Die im Diagramm des Risikograph Klima grün markierte Fläche kennzeichnet diesen Bereich. Unter den vorstehend genannten Einschränkungen wäre dies der an Arbeitsplätzen generell anzustrebende Raumklimazustand aus Lufttemperatur und relativer Luftfeuchtigkeit. Anzumerken ist, dass die Beurteilung von Büroräumen und ähnlichen Bereichen nach Abschnitt 3.1.4 und Anhang 4 vorzunehmen ist.

3.1.2 Kältebelastete Arbeitsplätze

Bei Lufttemperaturen unterhalb von + 10 °C liegen kältebelastete Arbeitsplätze vor (Bewertung -1 oder darunter). An diesen können in Abhängigkeit von den Lufttemperaturen besondere Maßnahmen notwendig werden. Gesundheitliche Risiken infolge Kälteeinwirkung können in diesen Bereichen beispielsweise durch Benutzung entsprechender Bekleidung bzw. Verkürzung der Expositionszeit reduziert werden.

Siehe auch DIN 33403-5 "Klima am Arbeitsplatz und in der Arbeitsumgebung; Teil 5: Ergonomische Gestaltung von Kältearbeitsplätzen".

Bei Zugerscheinungen infolge kalter Luft (Bewertung -2) sind die Ursachen hierfür zu ermitteln und gegebenenfalls zu beseitigen. Beispielhafte Maßnahmen sind in Anhang 2 aufgeführt.

3.1.3 Wechselklimate

Gesundheitlich problematisch sind Arbeiten unter Wechselklimaten, d.h. der abwechselnde Aufenthalt in warmen und kalten Bereichen. Dies trifft insbesondere für den Wechsel vom warmen in den kalten Bereich zu. Auch wenn der Aufenthalt im kalten Bereich nur kurzzeitig notwendig ist, sollte entsprechend isolierende Bekleidung benutzt werden.

3.1.4 Büroräume und ähnliche Bereiche

In Büroräumen und ähnlichen Bereichen sollte ein behagliches Raumklima angestrebt werden. Bei diesem Raumklimazustand stehen die vom Menschen gebildete Wärme und die erforderliche Wärmeabgabe an das Umfeld im Gleichgewicht. Subjektiv empfindet man diesen Zustand als klimaneutral, d.h. man hat weder ein Bedürfnis nach kühleren noch wärmeren Umgebungsbedingungen. Allerdings ist die Schwelle zur Unzufriedenheit mit dem Raumklima gerade im behaglichen Bereich gering.

Das Raumklima kann örtlich ungünstig durch z.B. Sonneneinstrahlung, PC-Abwärme sowie kalte oder warme Oberflächen beeinflusst werden. Für Büroräume und ähnliche Bereiche wird der "Fragebogen zur Bewertung des Raumklimas in Büroräumen und ähnlichen Bereichen" (Anhang 4) empfohlen. Hier werden Hinweise zu Maßnahmen bzw. zum Einsatz von Spezialisten gegeben. Zur weiteren Abklärung können die Fragebogen "Raumlufttechnische Anlagen" (Anhang 5) und "Innenraumbelastung in Büroräumen und ähnlichen Bereichen" (Anhang 6) herangezogen werden.

3.1.5 Maßnahmen bei hochsommerlichen Außentemperaturen

Sommerliche Hitzeperioden können dazu Führen, dass in Gebäuden ohne Klimatisierung auch bei einwandfreier Gebäudeausführung und geeigneten Sonnenschutzvorrichtungen ein behagliches Raumklima nicht erreicht werden kann. Sollten technische Maßnahmen, z.B. Kühlung, nicht möglich bzw. sinnvoll sein, werden folgende organisatorische und persönliche Maßnahmen empfohlen:

3.2 Stufe 2 Raumklimaanalyse durch Spezialisten

Es wird in einzelnen Fällen problematische Raumklimasituationen geben, deren Ursachen, Bewertungen und Verbesserungen nicht ohne weiteres erkennbar bzw. lösbar sind.

Sofern im Rahmen der "Raumklimabeobachtung" das Problem nicht ausreichend erkannt bzw. gelöst werden kann, bzw. Maßnahmen nicht ausreichen, ist eine "Raumklimaanalyse" durch Spezialisten, z.B. Sicherheitsfachkräfte, Betriebsärzte, Berufsgenossenschaften, erforderlich. Diesen obliegt es, auf Grund der Analyse das raumklimatische Problem zu identifizieren und Maßnahmen oder eine weitergehende Expertise zu empfehlen.

4 Raumlufttechnische Anlagen

In Arbeitsräumen werden häufig Raumlufttechnische Anlagen (RLT- Anlagen) eingesetzt. Diese können neben den gewünschten Effekten auch Belastungen, wie beispielsweise durch zu trockene Luft, Zugluft oder Verschleppung von Keimen, verursachen. Aus diesem Grunde ist es erforderlich, deren Einfluss zu bewerten.

In Anhang 5 findet sich ein Fragebogen "Raumlufttechnische Anlagen". Dieser ist so aufgebaut, dass der Anwender eine einfache Bewertung seiner Raumlufttechnischen Anlage hinsichtlich Hygiene, Wartung und Luftqualität durchführen kann. Er soll ihm Hinweise auf mögliche Probleme, die durch die RLT- Anlage entstehen, liefern und Maßnahmen zur Problembeseitigung aufzeigen. Auch hier muss darauf hingewiesen werden, dass wegen der möglichen Komplexität von RLT- Anlagen nicht alle Probleme selbst erkannt bzw. beseitigt werden können. In diesen Fällen ist die Einbeziehung von Fachleuten (Hersteller, Wartungsfirmen, Hygienekontrolleure, Hygieneinspektoren) erforderlich. Dies trifft insbesondere für das Erkennen und Beseitigen von Hygienerisiken zu.

Siehe auch VDI 6022 "Hygienische Anforderungen an Raumlufttechnische Anlagen"

5 Innenraumbelastung in Büroräumen und ähnlichen Bereichen

Je nach Ausführung, Ausstattung und Nutzung eines Raumes können zusätzliche Faktoren wirksam werden. Dies können chemische Faktoren, mikrobiologische Faktoren sowie Gerüche sein. Der Fragebogen "Innenraumbelastung in Büroräumen und ähnlichen Bereichen" in Anhang 6 gibt einfache Hinweise auf diesbezügliche Probleme. Dieser soll helfen, mögliche Ursachen hierfür zu erkennen, um deren negative Auswirkungen zu beseitigen bzw. zu mindern.

Siehe auch BG/BIa -Report "Innenraum-Arbeitsplätze"; online unter http://www.hvbg.de [Webcode: 504689].

6 Psychische Belastungen

Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass auch psychische Belastungen am Arbeitsplatz die subjektive Klimabeurteilung beeinflussen können. Eine Folge kann Unzufriedenheit mit den klimatischen Verhältnissen sein. Arbeitsbedingte psychische Belastungen ergeben sich aus

Siehe auch BG/BIA-Report "Innenraum-Arbeitsplätze'; online unter http://www.hvbg.de [Webcode: 504689].


.

Fragebogen zur Bewertung des Raumklimas Anhang 1
Bewertung Bedingung Bewertung Bemerkung
*M = Maßnahmen
*a = Raumklimaanalyse
Lufttemperatur
-3
  • generell unter dem Gefrierpunkt
  Siehe DIN 33403-5
-2
  • generell im Bereich von 0 °C bis 10 °C
 
-1
  • generell im Bereich von 10 °C bis 18 °C
  M* ggf. A*
0
  • generell im Bereich von 18 °C bis 26 °C
  Behaglichkeit ?
1
  • generell im Bereich von 26 °C bis 32 °C
  M* ggf. A*
2
  • generell im Bereich von 32 °C bis 40 °C
  Siehe BG-Information "Arbeiten unter Hitzebelastung" (BGI 579)
3
  • generell über 40 °C
 
Luftfeuchte
-1
  • trockener Hals/trockene Augen nach zwei bis drei Stunden bzw. Luftfeuchte unter 30 %
  M* ggf. A*
0
  • üblich bzw. relative Luftfeuchte von 30 % bis 60 %
  -
1
  • feuchte Haut bzw. relative Luftfeuchte über 60 %
  In Kombination mit hoher Lufttemperatur - Gefahr ' Hitze
2
  • vollständig nasse Haut bzw. relative Luftfeuchte über 80 %
 
Wärmestrahlung
-1
  • kaltes Gesicht nach zwei bis drei Minuten
  M* ggf. A*
0
  • keine Strahlung erkennbar
  -
1
  • warmes Gesicht nach zwei bis drei Minuten
  M* ggf. A*
2
  • im Gesicht unerträglich nach über zwei Minuten
 
3
  • sofort Verbrennungsempfinden
 
Luftbewegungen
-2
  • starke Kaltluftbewegungen
  M* ggf. A*
-1
  • schwache Kaltluftbewegungen
 
0
  • keine Zugerscheinungen
  -
1
  • schwache Heißluftbewegungen
  M* ggf. A*
2
  • starke Heißluftbewegungen
 
Arbeitsschwere
0
  • leicht: z.B. Bürotätigkeit, Kontroll- und Steuertätigkeiten, geringe muskuläre Zwänge
  -
1
  • mittel: z.B. mäßige Arm- oder Beinarbeit, Gebrauch schwerer Maschinen, stetes Gehen
 
2
  • schwer: z.B. anstrengende Arm- und Körperarbeit, Handhabung schwerer Objekte, Schaufeln, Holzschneiden, schnelles Gehen oder beim Tragen einer schweren Last
  Ggf. Reduzierung der Arbeitsbelastung prüfen bzw. M* ggf. A*
3
  • sehr schwer: z.B. anstrengende Arbeit bei hoher Geschwindigkeit
 
Bekleidung
0
  • leicht, elastisch, die Arbeit nicht behindernd
  -
1
  • lang, schwer, die Arbeit behindernd
  Prüfen ob leichtere Bekleidung möglich, bzw. M* ggf. A*
2
  • klobig, schwer, speziell bei Strahlung, Feuchte, Chemikalieneinwirkung, oder kalten Temperaturen
 
Raumklimaempfinden des Beschäftigten
-3
  • Frösteln, starkes Unbehagen am ganzen Körper
  M* ggf. A*
-2
  • Starkes örtliches Unbehagen; allgemeines Kältegefühl
 
-1
  • Leichtes örtliches Unbehagen
  -
0
  • Kein Unbehagen
 
1
  • Leichtes Schwitzen und Unbehagen; Durst
 
2
  • Starkes Unbehagen, starker Durst, Arbeitstempo verändert
  M* ggf. A*
3
  • Extremes Schwitzen, stark ermüdende Arbeit, besondere
 


Durchführung der Klimabewertung:

Jede Situation bzw. jedes Problem einzeln bewerten. Keine Mittelung der Bewertungen durchführen.

Vorgehen nach der Klimabewertung:

Bei Abweichung von 0 Maßnahmen ( M) gemäß Anhang 2 oder gleichwertige Maßnahmen prüfen. Anschließend erneute Klimabewertung durchführen. Bei weiterer Abweichung von 0 bzw. schwer zu treffender Vorhersage gegebenenfalls Stufe 2 "Raumklimaanalyse" ( A) durchführen.

weiter .

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