Für einen individuellen Ausdruck passen Sie bitte die
Einstellungen in der Druckvorschau Ihres Browsers an.
Regelwerk; BGI/GUV-I / DGUV-I

BGI 594 / DGUV Information 203-004 - Einsatz von elektrischen Betriebsmitteln bei erhöhter elektrischer Gefährdung
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Information

(Ausgabe 08/1999; 03/2006; 04/2018)



Archiv 03/2006


Vorbemerkung

Bei der Benutzung elektrischer Betriebsmittel kann

in leitfähiger Umgebung eine erhöhte elektrische Gefährdung bestehen.

Nicht jede elektrische Schutzmaßnahme gewährleistet unter den genannten Bedingungen bei Auftreten eines Fehlers ausreichende Sicherheit.

Bei der Beurteilung der Gefährdung in leitfähiger Umgebung werden folgende Bereiche unterschieden:

Diese DGUV Information empfiehlt für die genannten Bereiche Maßnahmen zum Schutz gegen elektrischen Schlag unter Fehlerbedingungen. Dabei werden die elektrophysiologischen Erkenntnisse berücksichtigt.

In den Anhängen ist eine Beispielsammlung unterschiedlicher Arbeitsplätze und -situationen angefügt.

1 Anwendungsbereich

Diese DGUV Information enthält Festlegungen zum Schutz von Personen gegen elektrischen Schlag bei der Benutzung ortsfester und ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel in Bereichen mit erhöhter elektrischer Gefährdung aufgrund begrenzter Bewegungsfreiheit in leitfähiger Umgebung.

Außerdem werden Schutzmaßnahmen für den Einsatz von elektrischen Betriebsmitteln mit ausreichender Bewegungsfreiheit in leitfähiger Umgebung beschrieben.

Beim Elektrohandschweißen sind zusätzlich die Anforderungen an "Schweißen, Schneiden und verwandte Verfahren" (in DGUV Regel 100-500 und 100-501 "Betreiben von Arbeitsmitteln" Kapitel 2.26) zu beachten.

2 Begriffsbestimmungen

2.1 Erhöhte elektrische Gefährdung

ist gegeben, wenn elektrische Betriebsmittel in Bereichen mit begrenzter Bewegungsfreiheit in leitfähiger Umgebung betrieben werden.

Von einer leitfähigen Umgebung kann ohne nähere Betrachtung ausgegangen werden, wenn diese z.B. aus Metall oder aus feuchtem Erdreich besteht.
Leitfähige Umgebung bedeutet: Widerstand < 50 kOhm, vgl. Definition "Nichtleitende Räume" aus VDE 0100-410, C1.5.

2.2 Ein Bereich mit begrenzter Bewegungsfreiheit in leitfähiger Umgebung

liegt vor, wenn eine Person mit ihrem Körper großflächig in Berührung mit der Umgebung stehen kann, die Möglichkeit der Unterbrechung dieser Berührung eingeschränkt ist und die Umgebung im Wesentlichen elektrisch leitfähig ist (siehe auch VDE 0100-706).

Beispiele für die praktische Anwendung der Definition siehe Anhang 6.

2.3 Ein Bereich mit ausreichender Bewegungsfreiheit in leitfähiger Umgebung

ist im Wesentlichen elektrisch leitfähig. Eine großflächige Berührung ist hier nicht zwingend gegeben.

Beispiele für die praktische Anwendung der Definition siehe Anhang 7.

2.4 Ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel

können während des Betriebes bewegt oder leicht von einem Platz zum anderen gebracht werden, während sie an den Versorgungsstromkreis angeschlossen sind.

Siehe VDE 0100-200 Abschnitt 826-16-04

2.5 Ortsfeste elektrische Betriebsmittel

sind fest angebrachte Betriebsmittel oder Betriebsmittel ohne Tragevorrichtung, deren Masse so groß ist, dass sie nicht leicht bewegt werden können. Dazu gehören auch elektrische Betriebsmittel, die vorübergehend fest angebracht sind und über bewegliche Anschlussleitungen betrieben werden.

Siehe VDE 0100-200 Abschnitte 826-16-06 und 826-16-07

2.6 Trenntransformator

ist ein Transformator mit Schutztrennung zwischen Eingangs- und Ausgangswicklungen.

Siehe VDE 0570-1 Abschnitt 3.1.2

2.7 Sicherheitstransformator

ist ein Trenntransformator zur Versorgung von Schutzkleinspannungsstromkreisen (SELV oder PELV).

Siehe VDE 0570-1 Abschnitt 3.1.3

2.8 Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD)

ist ein Schaltgerät, das dazu vorgesehen ist, Ströme unter üblichen Betriebsbedingungen einzuschalten, zu führen und auszuschalten und die Öffnung der Kontakte zu veranlassen, wenn der Fehlerstrom einen vorgegebenen Wert erreicht (nach VDE 0664-10 Beiblatt 1). Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen werden u. a. charakterisiert durch ihren BemessungsstromIn und ihren BemessungsdifferenzstromIΔn.
Im Folgenden werden Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen RCDs (Residual Current protective Device) genannt. Zur Auswahl des geeigneten Typs (A, F, B oder B+) siehe DGUV Information 203-006.

2.9 PRCD-S

ist eine ortsveränderliche Fehlerstrom-Schutzeinrichtung, 3-polig oder 5-polig schaltend. Sie erfasst Fehlerströme, die von aktiven Leitern im Fehlerfall gegen Erde oder PE fließen und ist mit einer zusätzlichen Überwachung der Versorgungsspannung, der Spannung auf dem Schutzleiter, des Bruchs des Schutzleiters und der Aufrechterhaltung der Schutzleiterfunktion bei Fremdspannung ausgerüstet.

3 Gefährdungsermittlung und -beurteilung

3.1 Allgemeine Anforderungen

umwelt-online - Demo-Version


(Stand: 16.10.2020)

Alle vollständigen Texte in der aktuellen Fassung im Jahresabonnement
Nutzungsgebühr: 90.- € netto (Grundlizenz)

(derzeit ca. 7200 Titel s.Übersicht - keine Unterteilung in Fachbereiche)

Preise & Bestellung

Die Zugangskennung wird kurzfristig übermittelt

? Fragen ?
Abonnentenzugang/Volltextversion