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Regelwerk; BGI / DGUV-I

DGUV Information 211-043 - Gute Praxis der Evaluation von Präventionsmaßnahmen in der gesetzlichen Unfallversicherung
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Information

(Ausgabe 01/2020)



1 Präambel

Ein zentrales Element des gesetzlichen Auftrags der Unfallversicherung ist die Prävention. Denn "... Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten sowie arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren ..." sind "... mit allen geeigneten Mitteln ..." zu verhüten[ 1].

Daher entwickelt die gesetzliche Unfallversicherung vielfältige Präventionsangebote für die Unternehmensleitungen, Führungskräfte sowie Versicherten ihrer Mitgliedsunternehmen und -einrichtungen. Ziel dieser Angebote ist die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten bei der Arbeit.

Entscheidend ist für eine systematische betriebliche und überbetriebliche Präventionsarbeit, dass Präventionsmaßnahmen wirksam sind. Sie sollen die Zielgruppen erreichen und von diesen erfolgreich angewandt, genutzt bzw. umgesetzt werden. Die Überprüfung der Nutzung und Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen erfolgt durch Evaluationen.

Die DGUV Information 211-043 vertieft den DGUV Grundsatz 311-001 eines gemeinsamen Verständnisses zur Evaluation von Präventionsmaßnahmen in der gesetzlichen Unfallversicherung. Sie richtet sich an die Beschäftigten, die mit Evaluationsaufgaben bei den Unfallversicherungsträgern betraut sind, sowie an alle, die sich für Evaluation von Präventionsmaßnahmen interessieren und dient insbesondere dazu,

2 Definitionen

Evaluation im allgemeinen Sprachgebrauch bedeutet die sachgerechte Bewertung oder Beurteilung von Sachverhalten, Prozessen, Gegenständen oder Organisationseinheiten.

Evaluation im wissenschaftlichen Sinne ist die "explizite und systematische Verwendung [sozial]wissenschaftlicher Forschungsmethoden zur Beschreibung und Bewertung bestimmter Gegenstände oder Maßnahmen hinsichtlich Zielsetzung und Planung, Einrichtung und Durchführung sowie Wirksamkeit und Effizienz"[ 2].

Erläuterung:
Evaluation in der Prävention umfasst somit nicht nur die systematische Untersuchung der Wirksamkeit und Effizienz einer Präventionsmaßnahme (z.B. Programme, Projekte, Leistungen, Rechtsvorschriften). Evaluation kann auch die Maßnahmenentwicklung, -implementierung und -durchführung in den Fokus nehmen und somit eine vorausschauende oder begleitende Beurteilung und Weiterentwicklung der zu evaluierenden Präventionsmaßnahme umfassen. Evaluationen basieren auf einem Evaluationskonzept und auf der Anwendung wissenschaftlicher Forschungsmethoden. Daher gehen sie über simple Bewertungen per Smiley oder Sternchen hinaus: Die erzielten Ergebnisse und Schlussfolgerungen einer Evaluation beruhen auf mit wissenschaftlichen Methoden empirisch gewonnenen, beobachteten und/oder gemessenen Daten, sind nachvollziehbar sowie reproduzierbar und werden anhand zuvor festgelegter messbarer Ziele bewertet.

Evaluationen haben eine klare Funktion. Sie beantworten vorher festgelegte Fragestellungen, sind methodenoffen, können quantitative und qualitative Aussagen treffen und intendierte und nichtintendierte Wirkungen messen.

Hinweis:
Evaluationen von Präventionsmaßnahmen der gesetzlichen Unfallversicherung und ihrer Mitgliedsunternehmen sollen möglichst von Expertinnen und Experten durch geführt und/oder begleitet werden, die

Diese Evaluatorinnen und Evaluatoren sind für den kompletten Ablauf der Evaluation verantwortlich - von der Klärung der Ziele der Evaluation über die Erstellung eines Evaluationskonzepts und dessen Umsetzung bis hin zur Bewertung und Darstellung der Ergebnisse.

3 Einordnung des Evaluationsbegriffs im Kontext anderer Begriffe und Konzepte

Der Begriff "Evaluation" hat einen engen Bezug zu oder sogar Überschneidungen mit anderen Begriffen, die oft fälschlicherweise als Synonym für Evaluation verwendet werden. Dazu zählen z.B. Controlling, Benchmarking, Qualitätssicherung, (Lern-)erfolgskontrolle, Rückmeldung, Befragung, Statistik, Analyse, Test und Bewertung. In diesem Kapitel sollen diese Begriffe kurz vorgestellt und ihr Bezug zur Evaluation geklärt werden.

Begriffe zur Bezeichnung von Methoden

Gängige Methoden, die auch bei Evaluationsvorhaben eingesetzt werden können, sind z.B. Befragung, Umfrage, Rückmeldung/Feedback, Lernerfolgskontrolle und Monitoring.

Viele dieser Methoden können als Methoden zur Wirksamkeitskontrolle eingesetzt werden. D. h., mithilfe der Methoden soll herausgefunden werden, ob die Maßnahme die Zielgruppe erreicht und dort die gewünschte Wirkung erzielt hat. Ein Beispiel ist die am Ende eines Seminars eingesetzte Lernerfolgskontrolle, mit der überprüft wird, ob die Teilnehmenden die verschiedenen Inhalte behalten haben.

Monitoring

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