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Regelwerk; BGI/GUV-I / DGUV-I

DGUV Information 214-083 - Der sicherheitsoptimierte Transporter
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Information

(Ausgabe 01/2013; 03/2020)



Archiv: 01/2013

Nomenklatur bis 2014: BGI 5140

Einleitung

Kaum eine Fahrzeuggruppe stand in den letzten Jahren so im Fokus wie die Transporter - leider nicht immer zu Unrecht.

Ausgelöst wurde die Kritik durch die Fahrweise vieler Transporterfahrerinnen und -fahrer, die von anderen Verkehrsteilnehmenden als aggressiv erlebt wurde, und durch die Unfallzahlen in diesem Fahrzeugsegment. Diese stiegen wesentlich stärker als die Zulassungszahlen. In der Mehrzahl der Unfälle wurden sie von den Fahrerinnen und Fahrern der Transporter verursacht.

Besonders gravierend war dies bei Unfällen im oberen Geschwindigkeitsbereich (über 120 km/h).

Die Geschwindigkeit und Sicherheit der Transporter gerieten deshalb immer mehr in den Fokus und so bestand Einigkeit, dass etwas getan werden muss.

Die Maßnahmen zielten dabei in zwei Richtungen: auf die technische Ausstattung der Fahrzeuge und auf die Qualifikation der Fahrer und Fahrerinnen. Neueste Entwicklungen und statistische Hinweise geben Anlass zu der Hoffnung, dass sich die Tendenz inzwischen positiv entwickelt. Dies soll aber kein Grund sein, in den Bemühungen um mehr Sicherheit nachzulassen.

Die BG Verkehr hatte bereits 2004 die Initiative ergriffen - sowohl im Bereich der Qualifizierung, als auch bei der Information der Unternehmen im Hinblick auf die Beschaffung sicherheitsgerechter Fahrzeuge. Aufbauend auf diesen Vorarbeiten und unter Berücksichtigung der aktuellen Beobachtungen dieses Fahrzeugsegments wurde die vorliegende Broschüre überarbeitet. Ziel ist es, das Verkehrsgeschehen rund um den Transporter noch sicherer zu machen und den Ruf der Fahrerinnen und Fahrer (weiter) zu verbessern.

Bereits beim Deutschen Verkehrsgerichtstag 2004 in Goslar wurde eine Resolution gefasst, die vorrangig auf Sensibilisierung und Qualifizierung derjenigen abzielte, die Kleintransporter fahren. Die BG Verkehr griff dies unverzüglich auf. Mit einer Reihe von Beteiligten entwickelte sie das "Fahrer-Qualifizierungsprogramm Transporter" (FQT). Es wird seit Herbst 2004 angeboten. Weitere Informationen dazu finden Sie auf Seite 60 dieser Broschüre oder im Internet unter www.bgverkehr.de.

Die Qualifizierung des Fahrpersonals ist aber nur ein Baustein. Das zweite Augenmerk muss sich auf die Technik richten. Die Transporter wurden immer leistungsfähiger und schneller. Auch im Hinblick auf die Sicherheitsausstattung wurde viel getan, dennoch sind auch heute noch nicht alle Transporter/Kastenwagen in der serienmäßigen Grundausstattung dem Stand der Technik gemäß ausgerüstet. Dies gilt zum Beispiel für den Schutz des Fahrers bzw. der Fahrerin vor nicht gesicherter Ladung, etwa bei starken Bremsvorgängen: Airbag und Knautschzone vorne nutzen wenig, wenn man wegen einer mangelhaften Trennwand von hinten erschlagen wird.

Die vielen schweren Verkehrsunfälle sind nur die eine Seite des Problems. Die andere Seite: Nutzfahrzeuge sind nicht nur Verkehrsmittel, sie sind auch Arbeitsmittel. Rund um den Lkw, den Bus und eben auch um den Transporter ereignen sich viele, sehr viele Arbeitsunfälle - sei es bei Arbeiten in, an und auf dem Fahrzeug bzw. dessen Aufbau, beim Be- und Entladen, beim Rückwärtsfahren und Rangieren, durch Wegrollen, bei Pannen oder Instandhaltungsarbeiten.

Diese Unfälle stellen zwar im Allgemeinen kein öffentlichkeitswirksames Thema dar, dennoch sind sie oft schwer und haben für die Betroffenen und Angehörigen oftmals erhebliche Folgen. Für diese tritt die Berufsgenossenschaft - als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung - ein: Sie erbringt Leistungen für die medizinische und berufliche Rehabilitation sowie für Unfall- und Hinterbliebenenrenten. Hinzu kommen nicht selten weitere Schäden für das Unternehmen: Verlust an Ladung oder Lieferverzug, ebenso immaterielle Schäden, Vertrauensverlust zwischen Auftraggeber und Kunden und vieles andere mehr.

Wer ein Unternehmen leitet oder ein Fahrzeug besitzt, tut also gut daran, sich Gedanken darüber zu machen, wie die Risiken drastisch und nachhaltig reduziert werden können - was im Übrigen ohnehin zu den Pflichten der Unternehmensleitung gehört.

Was können Sie als Unternehmer oder Unternehmerin nun konkret tun?

Unfallsituation mit Transporter


- wird nicht dargestellt - *)

Diese Broschüre zeigt Ihnen Möglichkeiten für Transporter auf, die ein Unternehmen heute bereits in puncto Auswahl des Fahrzeugtyps sowie Wahl der Sonderausstattungen, des individuellen Innenausbaus und der ergänzenden Ausrüstung hat.

Zusätzlich werden einige Entwicklungen aufgezeigt, mit deren Übernahme wir in absehbarer Zeit aus dem derzeitigen Angebotsspektrum im schweren Lkw oder im Pkw in das Transportersegment rechnen können. Vorteile und Erwartungen werden aufgezeigt und - wo angebracht - mit Nachteilen und Risiken gegeneinander abgewogen.

Um das Spektrum noch überschaubar zu halten, liegt der Schwerpunkt der Betrachtungen auf dem Kastenwagen. Er ist der typische Vertreter der Fahrzeugart Transporter. Auch wenn die Mehrzahl dieser Fahrzeuge eine zulässige Gesamtmasse zwischen 2,5 t und 3,5 t hat, sind die Betrachtungen großenteils anwendbar auch auf leichtere (ab 2,0 t) und schwerere Fahrzeuge. Weiterhin sind viele der behandelten Punkte vollständig oder teilweise übertragbar auf Pritschen-, Koffer-, Kühlfahrzeuge, Werkstattwagen und Kleinbusse der genannten Gewichtsklassen.

Selbstverständlich wird nicht jede Fahrzeugbetreiberin und jeder Fahrzeugbetreiber alles benötigen. Vielmehr gilt es, in Abhängigkeit von Verwendungszweck, Ladungsart, Einsatzspektrum usw. die angemessene Auswahl zu treffen. Hierzu wollen wir Hilfestellung geben.

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