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Regelwerk, Gefahrgut/Transport / See / MSC

Richtlinien für die einheitliche Anwendung der Schwimmfähigkeitsanforderungen des Chemikalientankschiff-Codes und des Gastankschiff-Codes

Vom 30. Januar 2015
(VkBl. Nr. 4 vom 28.02.2015 S. 129)



(genehmigt durch den Schiffssicherheitsausschuss während seiner zweiundvierzigsten Tagung, 1980)

Präambel

Das Folgende ist als Richtlinie zwecks einheitlicher Anwendung der Schwimmfähigkeits-Anforderungen des Chemikalientankschiff-Codes und des Gastankschiff-Codes anzusehen. Alternative Verfahren zu den vorgeschlagenen speziellen Berechnungs-Programmen und Darstellungen, die entsprechend den Anforderungen der Verwaltung die Übereinstimmung mit den anwendbaren Schwimmfähigkeits-Kriterien nachweisen, können anerkannt werden.

1 Alternative Verfahren der Berechnungen und Darstellungen der Schwimmfähigkeit des Schiffes:

  1. Der Produktentanker erfordert eine vollständige Untersuchung der begrenzenden Schwimmfähigkeits-Eigenschaften über den gesamten Bereich der vorgesehenen Ladefälle (wie in Abschnitt 2 ausführlich beschrieben);
  2. Der Tanker mit bestimmtem festgelegten Einsatz erfordert eine Genehmigung der Berechnungen, die auf den von der Bauwerft oder dem Eigner beantragten Einsatzbedingungen basieren; in dem Fall ist in das Eignungszeugnis ein Vermerk hinsichtlich der anerkannten Bedingungen aufzunehmen.
  3. Das grundsätzlich sichere Schiff ist ein Schiff, das die Schwimmfähigkeits-Anforderungen erfüllt, bei denen vom Schiff angenommen wird, dass es einen größten Tiefgang und Trimm mit allen als leer angenommenen Abteilungen innerhalb der Ausdehnung der Beschädigung und mit dem Höchstwert des Höhenschwerpunkt hat (berichtigt für freie Flüssigkeitsoberflächen).

2 erforderliche metazentrische Mindesthöhe (GM) oder größter zulässiger Höhenschwerpunkt (kG) als eine Funktion vom Tiefgang des Produktentankers

2.1 Es ist eine systematische Untersuchung der Schwimmfähigkeits-Charakteristik im Leckfall durch Vornahme von Berechnungen durchzuführen, um den erforderlichen Mindest-GM-Wert oder den maximal zulässigen KG-Wert bei einer ausreichenden Anzahl von Tiefgängen innerhalb des Einsatzbereiches zu erhalten, um die Konstruktion einer Serie von Kurven des "erforderlichen GM" oder "zulässigen KG" im Verhältnis zu Tiefgang und Ladetank-Inhalt im Bereich der Beschädigung zu ermöglichen. Die Kurven müssen einen ausreichenden Umfang haben, um betriebliche Trimmanforderungen abzudecken.

2.2 Jede der auf diese Weise aufgezeichneten Kurven betrifft nur eine einzige Stelle einer angenommenen Beschädigung, und die Berechnungen sind für jede Beschädigung und geringere Schadensausdehnungen zu wiederholen, die für jeden Teil des Schiffes anzunehmen sind.

2.3 Wenn durch Besichtigung festgestellt werden kann, dass die Auswirkung einer bestimmten angenommenen Beschädigung weniger schwerwiegend sein wird als eine andere angenommene Beschädigung, für die Berechnungen durchgeführt und Kurven aufgezeichnet worden sind, dann kann auf die Untersuchung solcher Schadensfälle verzichtet werden.

2.4 Bei den Leckstabilitätsberechnungen ist folgendes zu berücksichtigen:

  1. Tanks im Bereich der angenommenen Beschädigung, die bei einer schrittweisen Zunahme von etwa 25 % zwischen leer und dem größten Flüssigkeitsgewicht mit Flüssigkeit gefüllt sind, oder Flüssigkeiten, die für eine Beförderung in den einzelnen betreffenden Tanks vorgesehen sind.
  2. die Verteilung der Flüssigkeiten in den angrenzenden betroffenen Tanks, welche die schwerwiegendsten Ergebnisse ergeben werden, unter Berücksichtigung des Trimms;
  3. eine Anzahl von Tiefgängen über den Einsatzbereich bis einschließlich der Tropenfreibord-Lademarke. Der Frischwasser-Freibord braucht nicht untersucht zu werden.
  4. die Auswirkung einer Beschädigung, die den Maschinenraum und angrenzende Flüssigkeiten enthaltende Tanks umfasst, mit einer Anzahl von Tiefgängen wie nach Absatz 2.4.3;
  5. das Schiff entweder im Auslaufzustand oder im Ankunftszustand, je nachdem, welcher Zustand das schwerwiegendste Ergebnis liefert;
  6. das Schiff ohne Trimm und mit einer ausreichenden Anzahl von Trimm-Zuständen, die den Einsatzbereich abdecken, um Interpolation zu ermöglichen.

3 Einzelheiten zu den Schwimmfähigkeits-Berechnungen

3.1 Die Berechnungen basieren auf Schiffslinien auf Mallkante und schließen große Anhänge wie beispielsweise Wellenhosen, Skegs und Bugstrahlruder mit ein.

3.2 Zur Beurteilung der End-Schwimmfähigkeitszustände sind die metazentrischen Höhen (GM), die aufrichtenden Hebelarme (GZ) und die Lagen der Schwerpunkte (KG) mit der Berechnungsmethode konstanter Verdrängung (wegfallenden Auftriebs) zu berechnen.

3.3 Die Berechnungen sind für das Schiff mit unbehinderter Trimmung durchzuführen.

3.4 Es dürfen nur von der Verwaltung anerkannte Computerberechnungen verwendet werden.

3.5 Wenn die angenommene Beschädigung einen achterlastigen Trimm des Schiffes verursacht, so ist anzunehmen, dass das Schiff im Intaktzustand in Übereinstimmung mit den Betriebsanforderungen den größten zulässigen achterlichen Trimm hat.

3.6 Wenn die angenommene Beschädigung einen vorlastigen Trimm des Schiffes verursacht, so ist anzunehmen, dass das Schiff im Intaktzustand in Übereinstimmung mit den Betriebsanforderungen den größten zulässigen vorlichen Trimm hat.

3.7

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