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Regelwerk, Immissionschutz

RLS-90 - Richtlinien für den Lärmschutz an Straßen
- Bayern -

Vom 6. Juni 2006
(AllMBl. Nr. 6 vom 28.06.2006 S. 207)
Gl.-Nr.: 913-1


An
die Regierungen

die Autobahndirektionen

die Staatlichen Bauämter

die Straßenbauämter

nachrichtlich an
die Landesbaudirektion an der Autobahndirektion Nordbayern

die Staatlichen Hochbauämter

die Landkreise

die Städte

die Gemeinden

  1. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat mit Allgemeinem Rundschreiben Straßenbau (ARS) Nr. 5/2006 vom 17. Februar 2006 Az. S 13/7.144.4/01 mitgeteilt:
    "Mit Allgemeinem Rundschreiben Straßenbau (ARS) Nr. 8/1990 vom 10. April 1990 - StB 11/14.86.22-01/25 Va 90-habe ich die "Richtlinien für den Lärmschutz an Straßen - RLS-90" für Bundesfernstraßen eingeführt und darauf hingewiesen, dass das Kapitel 4 der RLS-90 beim Vollzug der Verkehrslärmschutzverordnung (16. BImSchV) anzuwenden ist.Die Tabelle B der 16. BImSchV, die der Tabelle 4 der RLS-90 entspricht, enthält eine Fußnote mit dem Hinweis, dass für lärmmindernde Straßenoberflächen, bei denen auf Grund neuerer bautechnischer Entwicklungen eine dauerhafte Lärmminderung nachgewiesen ist, auch andere Korrekturwerte DStrO berücksichtigt werden können. Mit dem im Bezug genannten ARS habe ich weitere Beispiele zur Fußnote dieser Tabelle genannt.
    Bei der Weiterentwicklung Lärm mindernder Fahrbahnoberflächen hat sich die Betondecke mit Waschbetonoberfläche als eine Bauweise herauskritallisiert, die neben einer dauerhaften Lärmminderung (siehe Anlage) gegenüber der Betondecke mit Längstexturierung durch Jutetuch den Vorteil einer größeren Griffigkeitsreserve bietet.
    Um den Sicherheitsgewinn hinsichtlich der Griffigkeit zu nutzen, wird im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit die Betondecke mit Waschbetonoberfläche im Austausch mit der Betonbauweise mit Jutetuch-Längstexturierung als Fußnote der Tabelle B der 16. BImSchV aufgenommen. Dazu wird im ARS Nr. 14/1991 Nr. 2 wie folgt gefasst:
    " 2. Betone nach ZTV Beton-StB 01 mit Waschbetonoberfläche DStrO = -2,0 dB(A)"
    Anlage: Statuspapier "Deckschichten aus Waschbeton" vom 3. November 2003"
  2. Auf die Neufassung der Fußnote der Tabelle B der 16. BImSchV, die der Tabelle 4 der RLS-90 entspricht, durch Änderung des ARS Nr. 14/1991 Nr. 2 wird hingewiesen. Der Korrekturwert der im Austausch für die Betonbauweise mit Jutetuch-Längstexturierung aufgenommenen Betondecke mit Waschbetonoberfläche ist bei der Berechnung des Beurteilungspegels für unterschiedliche Straßenoberflächen bei Bundesfernstraßen, Staatsstraßen und den von den staatlichen Bauämtern (Straßenbauämtern) betreuten Kreisstraßen zu berücksichtigen.
  3. Der Austausch der Betonbauweise mit Jutetuch-Längstexturierung gegen die Betonbauweise mit Waschbetonoberfläche in der Fußnote der Tabelle B hat nach Mitteilung des BMVBS ausschließlich bautechnische Gründe und bedeutet nicht, dass die tatsächliche lärmtechnische Wirkung der Jutetuch-Längstexturierung anders zu beurteilen wäre als bisher berücksichtigt.

Es besteht daher keine Notwendigkeit, laufende Vergabeverfahren oder Baumaßnahmen, in denen eine Jutetuch-Längstexturierung vorgesehen ist, wegen der neuen Fußnote der Tabelle B abzuändern. Ebenso kann bei Lärmpegelberechnungen an bestehenden Straßen mit einer Jutetuchlängstexturierten Betonoberfläche weiterhin ein DStrO = -2,0 dB(A)angesetzt werden.

.

  Anlage zum ARS Nr. 5/2006


Bundesanstalt für Straßenwesen
V3a/V/S - Vmd (DStrO)
Bergisch Gladbach,
3. November 2003

Statuspapier Deckschichten aus Waschbeton

1 Konzeption von Waschbetondecken

Zur Herstellung der Betonoberfläche mit Waschbetonstruktur wird auf dem fertig eingebauten, verdichteten und geglätteten Oberbeton ein dünner Film eines Verzögerers gleichmäßig aufgesprüht. Hierdurch werden das Erstarren und die Anfangserhärtung des Zementleims an der Oberfläche für eine begrenzte Zeit verzögert. Der Oberbeton besteht aus den Sandkörnungen 0/1 mm, 0/2 mm oder 0/4 mm sowie Edelsplittkörnungen mit einem max. Größtkorn von 8 mm. Sobald der Beton ausreichend erhärtet und befahrbar ist, wird der Oberflächenmörtel durch nasses oder trockenes Ausbürsten gleichmäßig entfernt und damit das Splittkorngerüst freigelegt. Bei der Auswahl des Edelsplittes ist auf einen hohen PSV-Wert und die Kornform zu achten. Das "Merkblatt für die Herstellung von Oberflächenbeton auf Fahrbahndecken aus Beton" 1 ist zu beachten.

2 DStrO-Korrektur

Nach den RLS-90 wird der Emissionspegel Lm,E, der die Stärke der Schallemission einer Straße beschreibt, zunächst für eine Straßendeckschicht aus nicht geriffeltem Gussasphalt berechnet. Auf dieser Grundlage wird das Emissionsverhalten der tatsächlichen Decke durch die "Korrektur Oste für unterschiedliche Straßenoberflächen" nach Tabelle 4 der RLS-90 berücksichtigt 2.

3 Vorliegende Messungen

Es liegen Aufnahmen von Pkw-Pegelstatistiken an Waschbetondecken vor, die von der TÜV Automotive GmbH (vormals "Forschungsinstitut für Geräusche und Erschütterungen", FIGE) an Autobahnquerschnitten mit Waschbetondecken durchgeführt wurden 3, 4.

4 Messergebnisse

Der mittlere Pkw-Vorbeifahrtpegel an bis zu acht Jahre alten Wachbetondecken beträgt bei einer Geschwindigkeit von 120 km/h 83,2 dB(A), gemessen an acht Messquerschnitten

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