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6b Zugöse ausrichten beim Starrdeichselanhänger

Stütze so einstellen, dass die Zugöse auf die Mitte oder geringfügig auf den unteren Lappen des Fangmauls trifft.



Die in solchen Fällen beim Kuppelvorgang auftretenden Krafteinwirkungen können bleibende Schädigungen der Kupplung, der Zugdeichsel, der Zugöse und der Stützeinrichtung hervorrufen.

Schafft der Fahrer punktgenaues Anfahren nicht alleine, sollte er sich durch einen Einweiser unterstützen lassen. Zu Einweiser-Handzeichen siehe Abschnitt III. Ist kein Einweiser vorhanden, nur in kürzesten Etappen heranfahren und immer wieder kontrollieren!

Hierzu ein Tipp:

Wer befürchten muss, dass er die Zugöse des Starrdeichselanhängers verfehlt, misst die aktuelle Entfernung zwischen Zugöse und Fangmaul, nimmt einen Unterlegkeil und positioniert ihn in etwa 30 Zentimeter kürzerem Abstand hinter der letzten Achse des Zugfahrzeugs (hierbei den möglichen Lenkwinkel berücksichtigen). Dann bis vor den Keil fahren und die Position von Zugöse und Fangmaul nochmals überprüfen.

Noch ein Tipp:

Wer schon beim Abkuppeln weiß, dass der Ankuppelvorgang schwierig wird, kann sich mit einer "Gedächtnisstütze" helfen: Nach dem Abkuppeln ca. 30 Zentimeter vorfahren und durch seitliches Ablegen eines Stückes Holz oder Anbringen eines Kreidestriches auf dem Boden die Position des linken Vorderrades des Zugfahrzeugs markieren. Dieser Merkpunkt sollte aus dem Seitenfenster gesehen in Höhe der Radnabe auf dem Boden sichtbar sein. Dies ist beim Ankuppeln der späteste Punkt, um anzuhalten und die Lage der zu kuppelnden Teile zu überprüfen.



Achtung: Die Stützlast am Kuppelpunkt des Starrdeichselanhängers darf nie negativ (nach oben gerichtet) sein! Das muss durch richtige Beladung sichergestellt werden.

7 Kupplung öffnen

Durch den Handhebel der Kupplung den Kupplungsbolzen in Stellung "geöffnet" bringen. Dazu den Handhebel bis zum Anschlag durchdrücken bzw. durchziehen (bei Kupplungen mit abwärts gerichtetem Handhebel).

Durch kraftvolles Drücken am Fangmaul nach rechts und links prüfen, ob dieses arretiert ist (Angaben des Herstellers beachten).

Bei bestimmten älteren Baureihen erfolgt die Arretierung des Fangmauls erst in einer zweiten Rastposition des Handhebels (siehe Bild).

Handhebel in zweite Rastposition bringen!

In der ersten Rastposition ist das Fangmaul noch beweglich und es würde bei nicht exakt mittigem Auftreffen der Zugöse seitlich wegklappen; die Zugöse gleitet dann seitlich ab.

Es besteht die Möglichkeit, dass die Arretierung für die Mittelstellung defekt ist. Das Fangmaul weicht dann ebenfalls seitlich aus. In diesem Fall ist ein korrekter Kuppelvorgang nicht mehr möglich. Bis zur erfolgten Instandsetzung darf nicht mehr gekuppelt werden.

8 Gefahrbereich verlassen

Aus dem Gefahrbereich zwischen Zugfahrzeug und Anhänger heraustreten!

9 Kuppeln

Durch Zurücksetzen des Zugfahrzeugs kuppeln.

Muss unter zwei Winkeln gekuppelt werden, sollte eine geeignete Person (Einweiser) den Kuppelvorgang überwachen. Das heißt, mit Blick- und Rufkontakt in sicherem seitlichem Abstand von den Fahrzeugen dem Fahrer die Bewegungsrichtung anzeigen.

Niemals beim Kuppelvorgang zwischen die Fahrzeuge treten!

Beim Ankuppeln von Starrdeichselanhängern ist neben dem Seiten- und dem Höhenversatz das Einrasten der Zugöse in der Bolzenkupplung das größte Problem. Es gilt: der Anhänger ist die "feste Größe", das Zugfahrzeug das "Werkzeug".

Hierzu ein Tipp:

Sollte die Bolzenkupplung nicht einrasten, kann bei luftgefederten Zugfahrzeugen mit einstellbarer Luftfederung auf den hinteren Achsen diese durch Heben und Senken (bis in die Endstellungen) den Spielraum zwischen Kupplungsbolzen und Zugöse "abfahren". Oft findet der Kupplungsbolzen dann noch seine vorgesehene Position.

Achtung! Nochmals, weil es so wichtig ist:

Während des Heranfahrens des Zugfahrzeugs an den Anhänger dürfen sich keine Personen zwischen den Fahrzeugen befinden, selbstverständlich auch nicht zum Hochhalten der Zuggabel!

Die Anschlüsse für die Verbindungsleitungen (Druckluft, Elektrik, ABS/ABV) sind bei den meisten Zugfahrzeugen unmittelbar an der Schlusstraverse oder darüber bzw. darunter angebaut. Diese Teile sind bei schlecht vorbereiteten Kuppelversuchen besonders gefährdet.

Den Anhänger von Hand an das Zugfahrzeug heranzuführen kann und darf nicht die Lösung sein. Die Absicht, geringen Sachschaden an diesen Teilen zu vermeiden, hat schon manchen Fahrer das Leben gekostet.

Und dann gibt es noch die ungeübten, unprofessionellen Fahrer, die nach dem ersten Fehlkuppelversuch aufgeben und den Anhänger auflaufen lassen wollen.

Unter "Auflaufen lassen" versteht man in diesem Zusammenhang das Heranführen des Anhängers im Gefälle durch Abrollen an das stehende Zugfahrzeug.

Wegen der extremen Unfallgefahr ist es ohne Ausnahme verboten, Anhänger zum Kuppeln auflaufen zu lassen!

Der Profi gefährdet notfalls falsch positionierte Fahrzeugteile, aber nie die eigene Gesundheit.

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(Stand: 16.06.2018)

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