umwelt-online: BGR 220 - Schweißrauche (2)
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5.3 Verfahrensspezifische Faktoren

5.3.1 Die Schweißverfahren können hinsichtlich der Partikel nach Emissionsraten (mg/s) in vier Klassen (Emissionsklassen 1 bis 4) eingeteilt werden.

1 niedrige Emissionsraten < 1 mg/s z.B. WIG, UP
2 mittlere Emissionsraten 1 bis 2 mg/s z.B. Laserstrahlschweißen
3 hohe Emissionsraten > 2 bis 25 mg/s z.B. LBH; MAG mit Massivdraht
4 sehr hohe Emissionsraten > 25 mg/s z.B. MAG mit Fülldraht

5.3.2 Die Höhe der Gefährdung ist von verfahrens- und werkstoffspezifischen Faktoren, d.h. von der Höhe der Emissionsrate (siehe Abschnitt 5.3) und von der Wirkung (siehe Abschnitt 5.2) abhängig. Die Zuordnung der Gefährdungen zu den verschiedenen Schweißrauchtypen (Klassen) wird wie folgt dargestellt:

Schweißrauchklassen Gefährdung
A1 niedrige Gefährdung (n G)
B1, C1 mittlere Gefährdung (m G)
B2, B3, C2, C3 hohe Gefährdung (h G)
B4, C4 sehr hohe Gefährdung (s h G)

5.3.3 Eine Zuordnung der Gefährdung nach Emissionsraten und Wirkung wird in der Tabelle 7 dargestellt.

Die Zuordnung der Gefährdung in der Tabelle 7 erfolgt nach verfahrens- und werkstoffspezifischen Faktoren und soll hier nicht mit den Schutzstufen der Gefahrstoffverordnung gekoppelt werden. Sie dient als Grundlage für die weitere Beurteilung am Arbeitsplatz und Auswahl der jeweiligen Schutzmaßnahmen.

Tabelle 7: Beurteilung der Gefährdung anhand von Emissionsraten und Wirkung beim Schweißen

Schweißverfahren Emis sionsklassen Emissionsraten
(mg/s)
Wirkung / Wirkungsklassen
A B C
Atemwegs- und lungenbelastende Stoffe, z.B. Eisenoxide Toxische oder toxisch irritative Stoffe z.B. Fluoride, Manganoxid, Kupferoxid Krebserzeugende Stoffe, z.B. Cr(VI)- Verbindungen, Nickeloxide
Gefährdung Gefährdung Gefährdung
z.B. UP* 1 < 1 n G (A1) n G (B1) n G (C1)
z.B. WIG** 1 < 1 n G (A1) m G (B1) m G (C1)
z.B. Laserstrahlschweißen ohne Zusatzwerkstoff 2 1 bis 2 m G (A2) h G (B2) h G (C2)
z.B. LBH, MAG (Massivdraht), MIG, Laserstrahlschweißen mit Zusatzwerkstoff 3 2 - 25 h G (A3) h G (B3) h G (C3)
z.B. MAG (Fülldraht); Fülldraht- Schweißen ohne Schutzgas 4 > 25 s h G (A4) s h G (B4) s h G (C4)
n G = niedrige Gefährdung m G = mittlere Gefährdung
h G = hohe Gefährdung s h G = sehr hohe Gefährdung
A1 bis C4 =  Schweißrauchklassen
* automatisiert
** Siehe BG-Informationen "Schweißtechnische Arbeiten mit chrom- und nickellegierten Zusatz- und Grundwerkstoffen" (BGI 855) sowie "BG/BGIA-Empfehlungen für die Gefährdungsbeurteilung nach der Gefahrstoffverordnung - Wolfram-Inertgas-Schweißen (WIG-Schweißen)" (BGI 790-012).


5.3.4 Die Emissionsraten liegen beim

5.4 Arbeitsplatzspezifische Faktoren

5.4.1 Arbeitsplatzspezifische Faktoren, wie räumliche Verhältnisse, Lüftungssituation, Kopf- und Körperposition, Schweißdauer, beeinflussen die Gegebenheiten am Arbeitsplatz und damit auch die Höhe der Gefährdung.

5.4.2 Bei Verfahren mit mittleren und hohen Emissionsraten ist es in der Regel Stand der Technik lüftungstechnische Maßnahmen, z.B. Absaugen im Entstehungsbereich, zu treffen. Darüber hinaus können 'zusätzliche Maßnahmen zum Schutz des Schweißers erforderlich sein, z.B. das Tragen von persönlichen Schutzausrüstungen.

In der Regel treten im Atembereich des Schweißers bei Nichtanwendung lüftungstechnischer Maßnahmen Schadstoffkonzentrationen auf, die eine Luftkonzentration von 3 mg/m³ A-Staub um ein Vielfaches überschreiten können.

5.4.3 Bei niedrigen Emissionsraten liegen die Schadstoffkonzentrationen im Atembereich des Schweißers erfahrungsgemäß im Bereich von 3 mg/m³ A-Staub oder knapp darunter.

5.4.4

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