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Regelwerk

Falldefinitionen des Robert Koch-Instituts zur Übermittlung von Erkrankungs- oder Todesfällen und Nachweisen von Krankheitserregern
- Bekannmachung des Robert-Koch-Instituts -

(BGesBl. Nr. 12/2006 S. 1235)



Folgende Falldefinitionen gemäß § 4 Abs. 2 Gesetzes zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen Infektionsschutzgesetz IfSG) treten 1.1.2007 in Kraft und ersetzen die seit 1.1.2004 gültigen Falldefinitionen, Ausgabe 2004

Definition wiederholt verwendeter Begriffe

In diesem Abschnitt sind Begriffe definiert, die im speziellen Teil der Falldefinitionen wiederholt verwendet werden. Sie sind dort durch ein vorangestelltes Dreieck (4) gekennzeichnet.

Deutlich erhöhter Wert, definiert als hinreichende Überschreitung des nach Maßgabe von Hersteller und Labor festgelegten Grenzwertes, um nach Auffassung des durchführenden Labors eine akute Infektion anzunehmen.

Deutliche Änderung zwischen 2 Proben, definiert als hinreichender Anstieg (oder in Einzelfällen Abfall) des maßgeblichen Laborwerts zwischen 2 in geeignetem zeitlichen Abstand entnommenen vergleichbaren Proben, um nach Auffassung des durchführenden Labors eine akute Infektion anzunehmen (z.B. negatives Ergebnis, gefolgt von positivem Ergebnis (z.B. ELISA) oder mindestens 4-facher Titeranstieg (z.B. KBR)).

Durchfall, definiert als> 3 ungeformte Stühle in 24 Stunden. Ersatzweise kann auch die Auskunft des/ der Betroffenen, der Pflegeperson oder des behandelnden Arztes, dass Durchfall vorgelegen habe, entsprechend gewertet werden.

Fieber, definiert als Körpertemperatur (unabhängig vom Ort der Messung) mindestens einmal> 38,5°C. Bei plausibler Beschreibung der typischen Fieberbeschwerden (z.B. Nachtschweiß) durch den Patienten können auch anamnestische Angaben ohne erfolgte Temperaturmessung entsprechend gewertet werden.

Grippeähnliche Beschwerden, definiert als mindestens 2 der 4 folgenden Kriterien:

Hämorrhagische Verlaufsform, definiert als Vorliegen aller 3 folgenden Kriterien:

Kontakt, definiert als räumliche Nähe, bei der es gemäß epidemiologischer Erfahrung zu einer Erregerübertragung kommen kann.

Was einen epidemiologisch relevanten Kontakt darstellt, hängt wesentlich von den Übertragungseigenschaften des jeweiligen Erregers und den daraus resultierenden typischen Übertragungswegen ab. Auf weiter gehende Differenzierungen wie "direkter Kontakt" oder "enger Kontakt" wurde bewusst verzichtet.

Lungenentzündung, definiert als mindestens eines der beiden folgenden Kriterien:

Nierenfunktionsstörung, definiert als mindestens eines der 4 folgenden Kriterien:

Normalerweise steriles klinisches Material/Substrat, definiert als Körpergewebe oder -flüssigkeit ohne Kontakt zu normalerweise von Mikro-Organismen besiedelten äußeren (Haut) oder inneren (Verdauungstrakt, Atemwege) Körperoberflächen, z.B. Blut, Liquor, Urin, Fruchtwasser vor dem Blasensprung.

Nukleinsäure-Nachweis (z.B. PCR) definiert als Genamplifikation, gefolgt von einer geeigneten Spezifittäskontrolle (z.B. Sequenzierung).

Septisches Krankheitsbild, definiert als mindestens eines der beiden folgenden Kriterien:

Epidemiologischer Zusammenhang Badegewässer, definiert als Kontakt mit demselben potenziell kontaminierten Gewässer.

Epidemiologischer Zusammenhang Lebensmittel, definiert als mindestens eine der beiden folgenden Expositionen:

Epidemiologischer Zusammenhang Tierkontakt, definiert als mindestens eine der 3 folgenden Expositionen:

Lebendgeburt, Totgeburt und Fehlgeburt,

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(Stand: 06.07.2018)

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