Regelwerk, Allgemeines, Sanktionen

EGStGB - Einführungsgesetz zum Strafgesetzbuch

Vom 2. März 1974
(BGBl. I S. 469, 1975 S. 1916; 1976 S. 507; 28.05.1974 I 1185; 18.06.1974 S. 1297; 15.08.1974 S. 1942; 29.010.1974 S. 2879; 9.012.1974 S. 3393, 3533; 20.012.1974 S. 3693; 02.07.1975 S. 1745; 16.03.1976 S. 581; 20.012.1984 S. 1654; 13.04.1986 S. 393; 31.08.1990 S. 889, 954; 15.07.1992 S. 1302; 26.03.1993 S. 392; 27.09.1993 S. 1657; 6.06.1994 S. 1170; 16.06.1995 S. 818; 24.03.1997 S. 594; 22.012.1997 S. 3223; 26.01.1998 S. 160; 3.05.2000 S. 632; 13.012.2001 S. 3574; 27.012.2003 S. 3007; 12.03.2004 S. 390; 5.02.2004 S. 1069; 23.07.2004 S. 1838; 19.04.2006 S. 866; 13.04.2007 S. 513; 23.011.2007 S. 2614; 29.07.2009 S. 2288; 22.12.2010 S. 2300 10; 05.12.2012 S. 2425 12; 20.12.2012 S. 2756 12a; 04.11.2016 S. 2460 16; 13.04.2017 S. 872 17; 11.06.2017 S. 1612 17a; 21.12.2020 S. 3096 20; 09.03.2021 S. 327 21; 16.06.2021 S. 1810 21a;25.06.2021 S. 2083 21b; 12.08.2021 S. 3542 21c i.K.; 14.09.2021 S. 4250 21d; 11.07.2022 S. 1082 22; 26.07.2023 Nr. 203 23 i.K.)
Gl.-Nr.: 450-16



Der Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesrates das folgende Gesetz beschlossen:

Erster Abschnitt
Allgemeine Vorschriften

Erster Titel
Sachliche Geltung des Strafgesetzbuches

Artikel 1 Geltung des Allgemeinen Teils

(1) Die Vorschriften des Allgemeinen Teils des Strafgesetzbuches gelten für das bei seinem Inkrafttreten bestehende und das zukünftige Bundesrecht, soweit das Gesetz nichts anderes bestimmt.

(2) Die Vorschriften des Allgemeinen Teils des Strafgesetzbuches gelten auch für das bei seinem Inkrafttreten bestehende und das zukünftige Landesrecht. Sie gelten nicht, soweit das Bundesrecht besondere Vorschriften des Landesrechts zuläßt und das Landesrecht derartige Vorschriften enthält.

Artikel 1a (aufgehoben) 10

Artikel 1b Anwendbarkeit der Vorschriften des internationalen Strafrechts

Soweit das deutsche Strafrecht auf im Ausland begangene Taten Anwendung findet und unterschiedliches Strafrecht im Geltungsbereich dieses Gesetzes gilt, finden diejenigen Vorschriften Anwendung, die an dem Ort gelten, an welchem der Täter seine Lebensgrundlage hat.

Artikel 2 Vorbehalte für das Landesrecht

Die Vorschriften des Allgemeinen Teils des Strafgesetzbuches lassen Vorschriften des Landesrechts unberührt, die bei einzelnen landesrechtlichen Straftatbeständen

  1. den Geltungsbereich abweichend von den §§ 3 bis 7 des Strafgesetzbuches bestimmen oder
  2. unter besonderen Voraussetzungen Straflosigkeit vorsehen.

Artikel 3 Zulässige Rechtsfolgen bei Straftaten nach Landesrecht 17

(1) Vorschriften des Landesrechts dürfen bei Straftaten keine anderen Rechtsfolgen vorsehen als

  1. Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren und wahlweise Geldstrafe bis zum gesetzlichen Höchstmaß ( § 40 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2 Satz 3 des Strafgesetzbuches),
  2. Einziehung von Gegenständen im Sinne der §§ 74 bis 74b und 74d des Strafgesetzbuches.

(2) Vorschriften des Landesrechts dürfen

  1. weder Freiheitsstrafe noch Geldstrafe allein und
  2. bei Freiheitsstrafe kein anderes Mindestmaß als das gesetzliche (§ 38 Abs. 2 des Strafgesetzbuches) und kein niedrigeres Höchstmaß als sechs Monate

androhen.

Artikel 4 Verhältnis des Besonderen Teils zum Bundes- und Landesrecht

(1) Die Vorschriften des Besonderen Teils des Strafgesetzbuches lassen die Strafvorschriften des Bundesrechts unberührt, soweit sie nicht durch dieses Gesetz aufgehoben oder geändert werden.

(2) Die Vorschriften des Besonderen Teils des Strafgesetzbuches lassen auch die Straf- und Bußgeldvorschriften des Landesrechts unberührt, soweit diese nicht eine Materie zum Gegenstand haben, die im Strafgesetzbuch abschließend geregelt ist.

(3) Die Vorschriften des Strafgesetzbuches über Betrug, Hehlerei und Begünstigung lassen die Vorschriften des Landesrechts unberührt, die bei Steuern oder anderen Abgaben

  1. die Straf- und Bußgeldvorschriften der Abgabenordnung für anwendbar erklären oder
  2. entsprechende Straf- und Bußgeldtatbestände wie die Abgabenordnung enthalten; Artikel 3 bleibt unberührt.

(4) Die Vorschriften des Strafgesetzbuches über Diebstahl, Hehlerei und Begünstigung lassen die Vorschriften des Landesrechts zum Schutz von Feld und Forst unberührt, die bestimmen, daß eine Tat in bestimmten Fällen, die unbedeutend erscheinen, nicht strafbar ist oder nicht verfolgt wird.

(5) Die Vorschriften des Strafgesetzbuches über Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung und Urkundenfälschung lassen die Vorschriften des Landesrechts zum Schutz von Feld und Forst unberührt, die

  1. bestimmte Taten nur mit Geldbuße bedrohen oder
  2. bestimmen, daß eine Tat in bestimmten Fällen,

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(Stand: 08.02.2024)

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