umwelt-online: Etag 004 - Leitlinie für Europäische Technische Zulassungen für Außenseitige Wärmedämm-Verbundsysteme mit Putzschicht (2)

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5.1.3.3.2 Festigkeit gegen Durchstoß (Perfotest)

Für Putze, deren Gesamtdicke weniger als 6 mm beträgt, sind zusätzlich "Perfotests" durchzuführen.

"Perfotest" (Bild 2) ist ein Gerät, das die Reproduzierung von durchschlagenden Stößen ermöglicht. Sein halbkugelförmiger Stempel (Bild 3 - Seite 34) wird so kalibriert, dass ein Stoß reproduziert werden kann, der einer Stahlkugel von 0,500 kg entspricht, die aus einer Höhe von 0,765 m herabfällt.

Die Messungen erfolgen mit den in den nachfolgenden Abbildungen dargestellten perforierenden zylindrischen Stempeln.

Beobachtungen:

Es ist der Durchmesser des Stempels anzugeben, bei dem der Putz nicht durchbohrt wurde.

Bild 2 : Perfotest-Gerät

5.1.3.4 Wasserdampfdurchlässigkeit (Widerstand gegen Wasserdampfdiffusion)

Bei Oberputzen mit rein polymerem Bindemittel ist der Versuch an allen Oberputzen durchzuführen. In allen anderen Fällen wird der Versuch am System mit dem Oberputz durchgeführt, der die dickste durchgehende Schicht aufweist.

Die Prüfkörper werden durch Aufbringen des Putzsystems auf den Wärmedämmstoff entsprechend den Anweisungen des Herstellers hergestellt und anschließend 28 Tage lang bei (23 ± 2)°C und (50 ± 5) % rel. Feuchte gelagert.

5 Prüfkörper von mindestens 5000 mm2 Größe werden dann durch Trennung des Putzsystems vom Wärmedämmstoff erhalten.

Der Versuch wird gemäß prEN 12 086 "Wämedämmstoffe für das Bauwesen - Bestimmung der Wasserdampfdurchlässigkeit" durchgeführt.

Der Versuch sollte in einer Umgebung von (23 ± 2)°C und (50 ± 5) % rel. Feuchte durchgeführt werden. Die Schale enthält eine gesättigte Lösung von Ammonium-Hydrogenphosphat (NH4H2PO4).

Die Ergebnisse werden in Metern (von Luft) ausgedrückt, und es wird der Mittelwert bestimmt.

Dieser Versuch kann auch nach ISO 9932 "Papier und Pappe - Bestimmung der Wasserdampfdurchlässigkeit von Einzelblättern - dynamisches und statisches Streichgasverfahren" durchgeführt werden.

Bild 3 : Stempel

5.1.3.5 Freisetzung von Schadstoffen

Die Produktspezifikationen (vorzugsweise in Form von chemisch eindeutigen Formeln) sind zu prüfen und da, wo es möglich ist, dass eine Substanz auf der in Abschn. 6.1.3.5 genannten Liste enthalten sein kann, sind entsprechende Versuche und Bewertungen durchzuführen.

5.1.4 Nutzungssicherheit

Unabhängig von der Art der verwendeten Befestigung ist die Haftzugfestigkeit zwischen Unterputz und Wärmedämmstoff gemäß 5.1.4.1.1 zu prüfen.

Außerdem ist abhängig von der Art der Befestigung die Standsicherheit des Systems auf dem Untergrund nach den in Tabelle 3 angegebenen Versuchen zu überprüfen und eine Untersuchung des Untergrundes, wie in Abschn. 7 beschrieben, durchzuführen.

Bei mechanisch befestigten Systemen ist die auf einen Dübel aufzubringende zulässige Last diejenige, die in einer ETa angegeben ist, oder diejenige, die nach der ETAG "Kunststoff-Dübel" bestimmt wurde.

Tabelle 3: Versuche zum Nachweis der Standsicherheit des Systems auf dem Untergrund

  Befestigungstechnik
  Geklebt1)
vollflächig oder teilweise
Mechanisch befestigt2)
  Dübel, die durch die Bewehrung hindurch verankert sind Dübel, die nur durch den Wärmedämmstoff hindurch verankert sind Profile
Art des Wärme-
dämm-
stoffs
Schaumkunststoff oder
Mineralwolle
Haftzugfestigkeit
5.1.4.1.2
und
5.1.4.1.3
Statischer Versuch mit Schaumblock
5.1.4.3.2
Durchziehversuch
5.1.4.3.1

und/oder3)

Statischer Versuch mit Schaumblock
5.1.4.3.2
  Verschiebungsversuch4)
5.1.4.2.1
Statischer Versuch mit Schaumblock
5.1.4.3.2
Verschiebungsversuch4)
5.1.4.2.1
Verschiebungsversuch4)
5.1.4.2.1
Andere Haftzugfestigkeit
5.1.4.1.2 und
5.1.4.1.3
und
dynamischer Windsogversuch
5.1.4.3.3
Dynamischer Windsogversuch
5.1.4.3.3
und
Verschiebungsversuch1)
5.1.4.2.1
Dynamischer Windsogversuch
5.1.4.3.3
und
Verschiebungsversuch1)
5.1.4.2.1
Dynamischer Windsogversuch
5.1.4.3.3
und
Verschiebungsversuch4)
5.1.4.2.1
1) Die Versuche an geklebten Systemen mit zusätzlichen mechanischen Befestigungen sind ohne die Befestigungen durchzuführen.
2) Die Versuche an mechanisch befestigten Systemen mit zusätzlichem Kleber sind ohne den Kleber durchzuführen. Wenn der Kleber weniger als 20 % ausmacht, so gilt das System als rein mechanisch befestigt.
3) Die Entscheidung, welcher Versuch durchzuführen ist, basiert auf Bild 7.
4) Nur für Systeme die die Kriterien in 5.1.4.2 nicht erfüllen.

5.1.4.1 Haftzugfestigkeit

5.1.4.1.1 Haftzugfestigkeit zwischen Unterputz und Wärmedämmstoff

Die nachfolgenden Versuche werden durchgeführt:

(1) an einer Platte des Wärmedämmstoffs, versehen mit dem Unterputz, der nach den Anweisungen des ETA-Antragstellers aufgebracht wurde und unter den gleichen Bedingungen wie die Prüfwand 28 Tage lang aushärtete.

(2) an aus der Prüfwand nach den hygrothermischen Zyklen (Wärme/Regen- und Wärme/Kälte-Zyklen) entnommenen Proben.

(3) an Proben nach dein simulierten Frost/Tauwechsel-Versuch, wie in § 5.1.3.2.2 vorgesehen.

Fünf Quadrate der Größe 50 mm x 50 mm bei Schaumkunststoff und 200 mm x 200 mm bei Mineralwolle werden mit Hilfe eines Winkelschleifers durch den Unterputz hindurch bis leicht in den Wärmedämmstoff hinein eingeschnitten. Quadratische Metallplatten der entsprechenden Größe werden mit einem geeigneten Kleber auf diesen Flächen befestigt (Bild 4).

Danach wird die Haftzugfestigkeit mit einer Zuggeschwindigkeit von 1 bis 10 mm/Minute gemessen, und es werden die Einzelwerte und Mittelwerte aufgezeichnet.

Die Ergebnisse werden in MPa ausgedrückt.

Bild 4 : Haftversuch

5.1.4.1.2 Prüfung der Haftzugfestigkeit zwischen Kleber und Untergrund

Der Versuch ist bei nur geklebten Systemen durchzuführen.

Die Versuche werden an folgenden Untergründen durchgeführt:

Der Kleber wird auf dem Untergrund bis zu einer Dicke von 3 bis 5 mm verteilt, und zwar 15 Minuten nach dem Mischen und, nur bei der Betonplatte, am Ende der vom Hersteller angegebenen topfzeit; er wird dann mit einer Dämmplatte bedeckt, um zu vermeiden, dass der Kleber zu schnell härtet.

Nachdem der Kleber 28 Tage lang bei (23 ± 2)°C und (50 ± 5) % rel. Feuchte aushärten konnte und nach Entfernen des Wärmedämmstoffs werden 15 Quadrate von 15 bis 25 cm2 Fläche durch den Kleber bis leicht in den Untergrund hinein eingeschnitten. Metallplatten von entsprechender Größe werden mit Hilfe eines geeigneten Klebers darauf geklebt (pro Versuch 5 Metallplatten). Der Abziehversuch (siehe Bild 4) wird mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 10 mm pro Minute an den folgenden Prüfkörpern (jeweils 5 Prüfkörper) durchgeführt:

Der mittlere Abziehwert basiert auf den Ergebnissen aus fünf Versuchen.

Die Einzelwerte und die Mittelwerte werden aufgezeichnet und die Ergebnisse in MPa ausgedrückt.

5.1.4.1.3 Prüfung der Haftzugfestigkeit zwischen Kleber und Wärmedämmstoff

Der Versuch ist bei nur geklebten Systemen durchzuführen.

Der Versuch wird an dem für das System festgelegten Wärmedämmstoff durchgeführt.

Der Kleber wird 15 Minuten nach dem Mischen auf dem Wärmedämmstoff bis zu einer Dicke von 3 bis 5 mm verteilt. Nachdem der Kleber 28 Tage lang bei (23 ± 2)°C und (50 ± 5) % rel. Feuchte trocknen konnte, werden fünfzehn Quadrate der Größe 50 mm x 50 mm bei Schaumkunststoff und 200 mm x 200 mm bei Mineralwolle mit Hilfe eines Winkelschleifers durch den Kleber hindurch bis leicht in die Wärmedämmschicht hinein eingeschnitten.

Quadratische Metallplatten von entsprechender Größe werden mit einem geeigneten Kleber auf diese Flächen aufgeklebt.

Der Abziehversuch (siehe Bild 4) wird mit denselben Bedingungen, wie in 5.1.4.1.2 beschrieben, durchgeführt:

Die Einzelwerte und die Mittelwerte werden aufgezeichnet und die Ergebnisse in MPa ausgedrückt.

5.1.4.2 Festigkeit der Befestigung (Querverschiebung)

Zweck dieses Versuchs ist die Beurteilung der Verschiebung des Systems an den Rändern der Wand.

Der Verschiebungsversuch wird nicht gefordert für Systeme, die eines oder mehrere der nachfolgenden Kriterien erfüllen:

Systeme, die Befestigungsmittel verwenden, deren Dauerfestigkeit nachgewiesen wurde.

5.1.4.2.1 Prüfung der Verschiebung Vorbereitung der Prüfkörper:

Der Versuch wird an dem dünnsten Wärmedämmstoff durchgeführt, der in der ETa abgedeckt sein soll.

Eine bewehrte Betonplatte von 1,0 m x 2,0 m Größe und 100 mm Dicke wird mit glatter Oberfläche vorbereitet. Eine dünne Schicht Sand wird auf die Oberfläche der Betonplatte aufgebracht, um ein Gleiten der Dämmplatte zu erlauben. Drei (2 + 2/2) Dämmplatten werden dicht gestoßen, wie in Bild 5 dargestellt, auf die Betonplatte aufgebracht. Das System ist mit der Mindestzahl der vorgesehenen Befestigungsmittel nach den Anweisungen des ETA-Antragstellers zu befestigen.

Anschließend wird der Unterputz auf den Wärmedämmstoff so aufgebracht, wie es normalerweise in der Praxis geschieht. Die Bewehrung muss an allen Seiten der Dämmplatte etwa 300 mm überstehen.

Der Putz muss 28 Tage lang bei (23 ± 2)°C und (50 ± 5) % rel. Feuchte aushärten.

Vor der Prüfung wird ein Schaumblock auf den ausgehärteten Putz aufgeklebt; die überstehenden Enden der Bewehrung werden anschließend über ihre volle Länge an den Klemmbacken befestigt.

Versuchsdurchführung:

Eine simulierte Windsoglast von 2000 Pa wird über den Schaumblock auf das WDVS aufgebracht. Gleichzeitig wird eine normale Zuglast über die eingeklemmte Bewehrung auf den Putz des WDVS aufgebracht. Bei einer Zuggeschwindigkeit von 1 mm/min werden die sich ergebende Verschiebung des WDVS im Verhältnis zur Betonplatte und die entsprechende Last gemessen.

Vorzugsweise ist die Betonplatte oben anzuordnen und das WDVS unter der Betonplatte.

Wenn am Ende des Versuchs kein Versagen auftrat, kann derselbe Prüfkörper für den statischen Versuch mit Schaumblock verwendet werden.

Bild 5 : Prinzip für die Herstellung der Prüfkörper Untersuchung der Ergebnisse

Die Last-Verschiebungskurve wird bis zum Versagen aufgezeichnet, und es wird die Verschiebung U°, die der Elastizitätsgrenze entspricht, bestimmt (siehe Bild 6).

Bild 6 : Last-Verschiebungskurve

Die Länge der Wand oder der Abstand zwischen Dehnungsfugen wird unter Verwendung der folgenden Gleichung in Abhängigkeit vom vorgegebenen AT-Wert berechnet:

L=Ue/(εs + αth x ΔT)

mit Ue = Verschiebung entsprechend der Elastizitätsgrenze (siehe Last-Verschiebungskurve)
   εs = Schwinden (siehe Anhang C § C.4.1.2 )
   αth = Koeffizient der linearen Wärmedehnung (10-5)
  ΔT  = Temperaturschwankungen im Unterputz gemäß Angaben des ETA-Antragstellers
  L = Länge der Wand oder Abstand zwischen Dehnungsfugen

5.1.4.3 Widerstand gegen Windlasten

Die Prüfkörper für die Durchziehversuche an Befestigungen ( 5.1.4.3.1) und den statischen Versuch mit Schaumblock ( 5.1.4.3.2) sind in Bild 7 beschrieben, während die Prüfkörper für den dynamischen Windsogversuch separat in der Versuchsbeschreibung ( 5.1.4.3.3) beschrieben sind.

Bild 7 : Prüfkörper für Systeme, die mit Dübeln mechanisch befestigt sind

(1) Dübel, die nicht im Bereich der Plattenfuge angeordnet sind

Prüfkörper Versuchsverfahren
(1a) Durchziehversuch
5.1.4.3.1
oder
(1b)
Statischer Versuch mit Schaumblock
5.1.4.3.2

(2) Dübel, die im Bereich der Plattenfuge angeordnet sind

Prüfkörper Versuchsverfahren
(2a) Durchziehversuch
5.1.4.3.1
oder
(2b)
Durchziehversuch
5.1.4.3.1
  Statischer Versuch mit Schaumblock
5.1.4.3.2

Anmerkung: Da (2a) zu ungünstigen Versuchsergebnissen führen kann, können die Prüfkörper (2b) genommen werden. Der Einfluss der im Bereich von Plattenfugen angeordneten Dübel wird dann durch Berechnung ermittelt.

Die beiden Versuche werden am dünnsten Wärmedämmstoff durchgeführt, der in die ETa aufgenommen werden soll. Andere Dämmstoffdicken können geprüft werden, wenn der Antragsteller der ETa wünscht, dass die Werte in der ETa angegeben werden.

Der statische Versuch mit Schaumblock ist mindestens mit der vom ETA-Antragsteller vorgegebenen Mindestanzahl von mechanischen Befestigungsmitteln durchzuführen.

5.1.4.3.1 Durchziehversuche an Befestigungen

Der Versuch wird unter trockenen Bedingungen durchgeführt.

Wenn jedoch die nach 5.2.4.1.2 unter feuchten Bedingungen geprüfte Querzugfestigkeit weniger als 80 % der unter trockenen Bedingungen ermittelten beträgt, sollte der Durchziehversuch unter feuchten Bedingungen durchgeführt werden, wie unter 5.2.4.1.2, Versuchsreihen 2 und 3, beschrieben.

Dämmstoffprüfkörper der Größe 350 mm x 350 mm x der in der ETa vorzusehenden dünnsten Produktdicke mit einem in der Mitte jedes Prüfkörpers (oder im Bereich der Plattenfugen, wie am Anfang von 5.1.4.3 beschrieben) angeordneten Dübel werden mit Hilfe eines Klebers auf einen steifen Untergrund geklebt. Der Dübelkopf wird vorher mit einer selbstklebenden dünnen Folie bedeckt.

Sobald der Kleber ausgehärtet ist, wird eine Zugkraft zwischen steifer Platte und Ende des durch den Wärmedämmstoff herausragenden Dübels mit einer Zuggeschwindigkeit von 20 mm/min bis zum Versagen aufgebracht.

Bild 8 : Prüfkörper für den Durchziehversuch

Bei Schaumkunststoff als Wärmedämmstoff sind 3 oder mehr Versuche (abhängig von der Streuung der Ergebnisse) durchzuführen.

Bei Wärmedämmstoff aus Mineralwolle sind 5 oder mehr Versuche (abhängig von der Streuung der Ergebnisse) durchzuführen.

Die Ergebnisse sind ungültig, wenn der Bruch im Randbereich auftritt. In diesem Fall sind die Abmessungen des Prüfkörpers zu vergrößern.

Der Prüfbericht muss folgendes angeben:

5.1.4.3.2 Statischer Versuch mit Schaumblock

Das System wird nach den Anweisungen des Herstellers ohne zusätzliche Verklebung auf eine Betonplatte aufgebracht.

Die Abmessungen sollten entsprechend der üblichen Herstellungsgröße des Wärmedämmstoffs gewählt werden, wobei die geringste Dicke vorzusehen ist.

Bei Systemen, die mit Dübeln befestigt sind, werden die Prüfkörper in Übereinstimmung mit den Anweisungen des Antragstellers der ETa hergestellt und berücksichtigen den Einfluss der im Bereich der Plattenfugen angeordneten Dübel, wie in 5.1.4.3 "Widerstand gegen Windlasten" dargestellt.

Bei Wärmedämmstoff aus Schaumkunststoff, sollten 3 oder mehr Versuche (abhängig von der Streuung der Ergebnisse) durchgeführt werden.

Bei Wärmedämmstoff aus Mineralwolle, sollten 5 oder mehr Versuche (abhängig von der Streuung der Ergebnisse) durchgeführt werden.

Die Einzelheiten des Versuchsaufbaus sind in Bild 9 dargestellt. Die Versuchslast F, wird durch eine hydraulische Lastvorrichtung erzeugt und über eine Kraftmessdose auf eine steife Platte übertragen. Die Belastungsgeschwindigkeit sollte in der Größenordnung von 10 ±1 mm/Minute liegen. Die Träger sind mit Holzschrauben auf einer Sperrholzplatte befestigt, und die Holzplatte selbst ist mit Hilfe eines Zweikomponenten-Epoxy-Klebers auf den Schaumstoff geklebt. Da die Oberfläche des Prüfkörpers nicht direkt zugänglich ist, wird die Verschiebung der Putzoberfläche mit einer Dehnungs-Meßlatte gemessen, die durch ein Loch in einem der Schaumblöcke geführt ist.

Der Schaumstoff muss weich genug sein, um alle Verschiebungen der Beschichtung mitzumachen, ohne die Biegesteifigkeit des Systems zu beeinträchtigen. Aus diesem Grunde werden die Blöcke in rechtwinklige Stücke geschnitten, deren Größe 300 mm x 300 mm in der Breite nicht überschreitet. Die Länge der Blöcke muss mindestens 300 mm betragen.

Kommentar: Eine geeignete Anfangslänge der Blockelemente ist 500 mm. Die Blöcke können nach Ende des Versuchs mit einem heißen Draht abgeschnitten werden. Sie können mindestens 20mal wiederverwendet werden, bis die verbleibende Länge etwa 300 mm erreicht.

Die Zugfestigkeit des Materials sollte in der Größenordnung von 80 bis 150 kPa liegen, die Bruchdehnung sollte 160 % überschreiten. Die Druckfestigkeit nach ISO 3386 sollte in der Größenordnung von 1,5 bis 7,0 kPa liegen. Ein Beispiel für ein geeignetes Material ist Polyäther-Schaumstoff.

Der Versuch wird bis zum Versagen durchgeführt.

Der Versuchsbericht muss die erhaltenen Versagenslasten, Einzelwerte sowie den Mittelwert angeben.

Bild 9 : Versuchsaufbau nach dem "Schaumblock-Verfahren"

5.1.4.3.3 Dynamischer Windsogversuch

Vorbereitung des Prüfkörpers

Entsprechend der Befestigungsart

  1. Mechanisch befestigter Wärmedämmstoff
    Es werden die von der Zulassung erfassten dünnsten und dicksten Platten geprüft.
    Um Angaben über die Tragfähigkeit der mechanischen Befestigungen und die Durchbiegung oder das Durchstanzen des Wärmedämmstoffs zu erhalten, wird die dünnste Platte mit der Mindestanzahl von in dem vorgesehenen Muster angeordneten Befestigungen geprüft.
    Um Angaben über die Haftung des Putzes auf dem Wärmedämmstoff zu erhalten, wird die dickste Platte mit der maximalen Anzahl von in dem vorgesehenen Muster angeordneten Befestigungen geprüft. Es werden die vom Hersteller des Wärmedämmstoffs festgelegten Befestigungsmittel geprüft.
    Der Versuchsbericht sollte angeben, auf welchen Befestigungen der Versuch basiert. und die Putzart sowie die Art des Bindemittels des Putzes beschreiben.
    Die dem Versuch unterworfene Platte sollte Nennabmessungen aufweisen.
    Platten am Rand des Prüfapparats sollten mit zusätzlichen Befestigungen gesichert sein, um ein vorzeitiges Versagen zu verhindern.
  2. Geklebter Wärmedämmstoff
    Der Prüfkörper sollte mit der Dämmstoffdicke aufgebaut werden, die die niedrigste Querzugfestigkeit ( 5.2.4.1.1 Prüfung der Querzugfestigkeit unter trockenen Bedingungen) aufweist.

Allgemeines

Die Prüfwand besteht aus:

Um einen Luftverlust durch die Wand zu simulieren, wird pro Quadratmeter ein Loch von 15 mm Durchmesser gebohrt, das im Bereich einer Fuge des Wärmedämmstoffs liegen soll.

Die Abmessungen der Prüfwand sollten mindestens 2,00 m x 2,50 m betragen.

Bei Wärmedämmstoffen, die mit Profilen befestigt werden, betragen die Mindestabmessungen:

(2a + 200 mm) x (4b + 200 mm).

Bild 10 : Abmessung des Prüfkörpers

Versuchseinrichtung

Die Versuchseinrichtung besteht aus einer Unterdruckkammer, die über der Prüfwand angeordnet wird. Die Tiefe der Druckkammer muss ausreichend sein, um einen konstanten Druck auf die Prüfwand auszuüben, unabhängig von deren möglicher Verformung. Die Druckkammer wird auf einen steifen Rahmen, der die Prüfwand umgibt, oder auf die Prüfwand selbst montiert. Der Putz dient als Abdichtung zwischen Druckkammer und Umgebung. Die Verbindung zwischen Putz und Kammer sollte eine möglichst realistische Verformung der Prüfwand unter dem Einfluss des simulierten Windsogs erlauben.

Versuchsdurchführung

Es sind die in Bild 11 angegebenen Lasten aufzubringen, wobei jeder Windstoß das in Bild 12 dargestellte Profil aufweisen soll.

Der maximale Sog bei jedem Zyklus beträgt W100%und ist in der nachfolgenden Tabelle definiert:

Bild 11 : Aufzubringende Lasten


1415 Windstöße (x1)

Bild 12 : Druck/Zeit-Profil der zyklischen Lasten


1415 Windstöße (x1)

Tabelle 4 - Maximaler Sog während der Zyklen W100%

Anzahl der Zyklen Maximaler Sog in kPa
4 1,0
1 1,5
1 2,0
1 2,5
1 3,0
1 3,5
1 4,0
1 usw.

Der Versuch ist bis zum Versagen durchzuführen: Versagen liegt vor bei einem der nachfolgenden Fälle:

  1. die Dämmplatte(n) bricht(brechen),
  2. es kommt zu einem Loslösen im Wärmedämmstoff oder zwischen Wärmedämmstoff und Deckschicht,
  3. das Putzsystem löst sich ab,
  4. die Dämmplatte wird von einer Befestigung abgezogen,
  5. eine mechanische Befestigung wird aus der Unterkonstruktion herausgezogen,
  6. die Dämmplatte löst sich von dem tragenden Untergrund.

Versuchsergebnisse

Das Versuchsergebnis Q1ist die W100%-Last bei dem Zyklus, der demjenigen vorangeht, bei dem die Prüfwand versagt.

Das Versuchsergebnis Q1wird auf der Grundlage der folgenden Formel korrigiert, um den zulässigen Wert zu erhalten:

Rd= Q1x Csx Ca/ m

mit    
m = nationaler Sicherheitsfaktor für den normalen Materialwiderstand (Teilsicherheitsfaktor, der in Abhängigkeit von der aufgetretenen Versagensart und der Alterung der betroffenen Materialeigenschaften zu wählen ist).
Ca = geometrischer Faktor, der den Unterschied zwischen der Verformung des Systems im Versuch und der tatsächlichen Verformung des Systems an einer vollständigen Wand berücksichtigt. Dieser Faktor wird in anderen Bereichen für sehr verformbare Außenhäute (-schalen) verwendet. Im Bereich von WDVS ist Ca= 1.
Cs = statistischer Korrekturfaktor.
Cs für geklebte Wärmedämmstoffe

Tabelle 5

Verklebung in % (B) Cs
50< B<100 1
10 < B < 50 0,9
B<10 0,8

• Cs für mit Dübeln mechanisch befestigte Wärmedämmstoffe

Tabelle 6

Anzahl der Befestigungen
in der Dämmplatte
Anzahl der im Prüfapparat Platten
1 2 3 4
2 * * 0,90 0,95 0,97
3 0,85 0,95 0,97 0,98
4 0,90 0,97 0,98 0,99
* * Nicht zulässig

Die Versuchsergebnisse sind nur für die jeweils geprüften Befestigungen gültig.

• Cs für mit Profilen mechanisch befestigte Wärmedämmstoffe

Die Werte von C, in Abhängigkeit von den Abmessungen der gewählten Prüfwand sind nachstehend aufgeführt.

für (3a + 200 mm) x (4b + 200 mm) und größer: Cs= 0,95
für (4a + 200 mm) x (3b + 200 mm) } Cs= 0,90
und (2a + 200 mm) x (5b + 200 mm)
und (2a + 200 mm) x (6b + 200 mm)
für (2a + 200 mm) x (4b + 200 mm): Cs= 0,85

Die Abmessungen (2a + 200 mm) x (3b + 200 mm) sind nicht zulässig (in diesem Fall beträgt Cs weniger als 0,5).

5.1.5 Schallschutz

Nicht relevant.

5.1.6 Energieeinsparung und Wärmeschutz

5.1.6.1 Wärmedurchlasswiderstand

Der von dem System erbrachte zusätzliche Wärmedurchlasswiderstand zum Wanduntergrund wird anhand des nach 5.2.6.1 ermittelten Wärmedurchlasswiderstandes des Wärmedämmstoffs und des tabellarischen R-Wertes des Putzsystems (R beträgt etwa 0,02 m2 K/W) berechnet, wie beschrieben in:

- EN ISO 6946-1: Bauteile - Wärmedurchlasswiderstand und Wärmedurchdurchgangskoeffizient - Berechnungsverfahren
- prEN 12 524: Baustoffe und -produkte - Wärmeschutztechnische Eigenschaften - Tabellierte Bemessungswerte
- EN ISO 10 211-1: Wärmebrücken im Hochbau - Wärmeströme und Oberflächentemperaturen - Teil 1: Allgemeine Berechnungsverfahren

Die durch mechanische Befestigungsmittel (Dübel) verursachten Wärmebrücken sind anhand der folgenden Berechnung zu berücksichtigen.

Der Wärmedurchgangskoeffizient des WDVS muss um Δχ = χp * n erhöht werden

mit:    
χp = örtlicher Einfluss der durch einen Dübel verursachten Wärmebrücke
χp = 0,004 W/K bei Dübeln mit galvanisch verzinkter Stahlschraube und mit einem mit Kunststoffmaterial bedeckten Dübelkopf
χp = 0,002 W/K bei Dübeln mit Schraube aus nichtrostendem Stahl mit einem mit Kunststoffmaterial bedeckten Dübelkopf und bei Dübeln, bei denen sich am Kopf der Schraube ein Luftzwischenraum befindet
n = Anzahl der Dübel pro m2.

Der Einfluss der Wärmebrücken sollte nur berücksichtigt werden, wenn Δχ > 0,04 W/m2 · K ist.

Kann der Wärmedurchlasswiderstand nicht berechnet werden, so kann er am gesamten System, wie in

beschrieben, gemessen werden.

5.1.7 Aspekte der Dauerhaftigkeit und Gebrauchstauglichkeit

5.1.7.1 Haftzugfestigkeit nach Alterung

Dieser Versuch hängt davon ab, ob ein Oberputz an der Prüfwand geprüft wurde oder nicht.

5.1.7.1.1 Oberputz an der Prüfwand geprüft

Der Haftzugversuch wird gemäß 5.1.4.1.1 (2) durchgeführt.

5.1.7.1.2 Oberputz nicht an der Prüfwand geprüft

Der Versuch wird an einer Dämmplatte durchgeführt, die nach den Anweisungen des Herstellers mit dem Putzsystem beschichtet ist.

Nach 28tägiger Trocknung der Prüfkörper bei (23 ± 2)°C: und (50 ± 5) % rel. Feuchte werden Quadrate von 15 bis 25 cm2 Fläche durch das Putzsystem hindurch bis leicht in den Untergrund eingeschnitten. Metallplatten von entsprechender Größe (fünf Stück pro Versuch) werden mit einem geeigneten Kleber auf diese aufgeklebt. Es wird der Abziehversuch ( 5.1.4.1.1) mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 10 mm pro Minute an Prüfkörpern durchgeführt, die durch 7tägige Lagerung im Wasser und anschließender 7tägiger Trocknung bei (23 ± 2)°C und (50 ± 5) % rel. Feuchte gealtert wurden.

Die Ergebnisse werden in MPa ausgedrückt.

Versuche an Bestandteilen des Systems

Die nachstehend durch * gekennzeichneten Versuche an Bestandteilen des Systems gelten auch als Identifizierungsversuche.

5.2 Wärmedämmstoff

Die Versuche werden nach den europäischen Normen für den jeweiligen Wärmedämmstoff durchgeführt.

5.2.1 Mechanische Festigkeit und Standsicherheit

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.2.2 Brandschutz

Es ist die Angabe des Brandverhaltens des Wärmedämmstoffs allein erforderlich, da einige Mitgliedstaaten detaillierte Anforderungen an das Brandverhalten von Wärmedämmstoffen allein festgelegt haben. Der Versuch sollte nach dem Versuchsprinzip von prEN 13 501-1 durchgeführt werden.

Das Versuchsprinzip lässt insbesondere die Möglichkeit einer Flammenausbreitung im Wärmedämmstoff des WDVS erkennen. Um diese Flammenausbreitung zu begrenzen, fordern einige Mitgliedstaaten die Verwendung von "Brandbarrieren", die möglicherweise als sogenannte "deemed to satisfy"-Produkte aufgelistet sind (Produkte, bei denen davon ausgegangen wird, dass sie die Bedingungen erfüllen).

Sollte ein ETA-Antragsteller die Dämmstoffbarriere zur Vermeidung einer Brandausbreitung als Teil des Bausatzes vorschlagen, so kann dessen Wirksamkeit entweder durch Verweis auf diese vorgeschriebene Produktliste oder auf die Ergebnisse eines Großversuchs bewertet werden.

5.2.3 Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz

5.2.3.1 Wasseraufnahme In Übereinstimmung mit:

5.2.3.2 Wasserdampfdurchlässigkeit

In Übereinstimmung mit:

5.2.4 Nutzungssicherheit

5.2.4.1 Prüfung der Querzugfestigkeit

5.2.4.1.1 Unter trockenen Bedingungen*

Gemäß EN 1607 "Bestimmung der Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene".

5.2.4.1.2 Unter feuchten Bedingungen*

Wenn die Eigenschaften des Wärmedämmstoffs durch Feuchtigkeitsbeanspruchung beeinträchtigt werden können, sollte der Versuch unter feuchten Bedingungen nach den beiden folgenden Verfahren durchgeführt werden:

Es wurden zwei Versuchsverfahren aufgenommen:

Es wurde vereinbart, beide Verfahren parallel zueinander durchzuführen, um die Ergebnisse zu vergleichen und in Zukunft nur an einem der Verfahren festzuhalten, für das die entsprechenden Anforderungen festzulegen sind.

Die Größe der Prüfkörper hängt von der Art des Wärmedämmstoffs ab, z.B.:

(1) Der Versuch wird an zwei Versuchsreihen von mindestens 8 Prüfkörpern durchgeführt, die Wärme/Feuchtigkeits-Einwirkungen bei (70 ± 2)°C und (95 ± 5) % rel. Feuchte in einer Klimakammer ausgesetzt werden, und zwar:

Die Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene wird nach jeder Konditionierung bestimmt und in MPa ausgedrückt.

(2) Der Versuch wird an drei Versuchsreihen von mindestens 8 Prüfkörpern durchgeführt, die fünf Tage lang dem Dampf eines warmen Wasserbads ausgesetzt werden.

Die Prüfkörper werden über einem halb mit Wasser gefüllten Behälter angeordnet. Die Temperatur des Wassers wird auf (60 ± 5)°C geregelt.

Die Zwischenräume zwischen den Prüfkörpern sind mit extrudiertem Polystyrol zu füllen, um ein Durchgehen des Wasserdampfs zu verhindern.

Die oberen Oberflächen werden mit einer Aluminiumplatte bedeckt.

Anschließend werden die Prüfkörper entnommen und wie folgt konditioniert:

Versuchsreihe 1: 7 Tage in einem versiegelten Plastikbeutel bei (23 ± 2)°C, gefolgt von einer Trockenzeit außerhalb des Beutels bei (23 ± 2)°C und (50 ± 5) % rel. Feuchte bis zum Erreichen der Gewichtskonstanz,
Versuchsreihe 2: 28 Tage in einem versiegelten Plastikbeutel bei (23 ± 2)°C und 2 Stunden außerhalb des Beutels bei (23 ± 2)°C und (50 ± 5) % rel. Feuchte,
Versuchsreihe 3: 28 Tage in einem versiegelten Plastikbeutel bei (23 ± 2)°C, gefolgt von einer Trockenzeit außerhalb des Beutels bei (23 ± 2)°C und (50 ± 5) % rel. Feuchte bis zum Erreichen der Gewichtskonstanz.

Der Plastikbeutel besteht aus 0,2 mm dickem Polyethylen-Material.

Die Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene wird nach jeder Konditionierung bestimmt und in MPa ausgedrückt.

Anmerkung: Das Gewicht wird als konstant angesehen, wenn der Gewichtsunterschied zwischen zwei Messungen im Abstand von 24 Stunden weniger als 5 % beträgt.

5.2.4.2 Prüfung von Schubfestigkeit und Schubmodul*

Gemäß prEN 12 090 "Bestimmung des Verhaltens bei Scherbeanspruchung".

5.2.5 Schallschutz

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.2.6 Energieeinsparung und Wärmeschutz

5.2.6.1 Wärmedurchlasswiderstand

Der Wärmedurchlasswiderstand des Wärmedämmstoffs wird bestimmt gemäß:

5.3 Dübel

5.3.1 Mechanische Festigkeit und Standsicherheit

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.3.2 Brandschutz

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.3.3 Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.3.4 Nutzungssicherheit

5.3.4.1 Ausziehwiderstand des Dübels aus dem Untergrund

Bewertet gemäß ETAG "Kunststoffdübel" oder entsprechend der erhaltenen ETA.

5.3.5 Schallschutz

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.3.6 Energieeinsparung und Wärmeschutz

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.4 Profile und ihre Befestigungen

5.4.1 Mechanische Festigkeit und Standsicherheit

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.4.2 Brandschutz

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.4.3 Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.4.4 Nutzungssicherheit

5.4.4.1 Durchziehwiderstand der Befestigungen von Profilen

Dieser Versuch stellt den Durchziehwiderstand einer Befestigung (eines Dübels) durch die Lochung im Profil fest.

Der Versuch wird an fünf Prüfkörpern der Größe 300 ± 20 mm mit einer durch Bohren erhaltenen 6-mm-Lochung in der Mitte durchgeführt.

Die Versuchsapparatur besteht aus:

Die Prüfkörper werden vor dem Versuch mindestens 2 Stunden lang bei (23 ± 2)°C konditioniert.

Die Schraube wird, wie in Bild 13 dargestellt, senkrecht zum Profil angeordnet.

Der Zugversuch wird bei (23 ± 2)°C durchgeführt. Die Zuggeschwindigkeit beträgt 20 mm/min. Der Durchziehwiderstand wird in N ausgedrückt.

Bild 13 : Durchziehversuch am Profil

5.4.5 Schallschutz

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.4.6 Energieeinsparung und Wärmeschutz

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.5 Putz

5.5.1 Mechanische Festigkeit und Standsicherheit

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.5.2 Brandschutz

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.5.3 Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.5.4 Nutzungssicherheit

5.5.4.1 Zugversuch am Putzstreifen

Zweck:

Dieser Versuch eignet sich für die Beurteilung des Rissverhaltens eines Putzsystems durch Bestimmung der "typischen Rissbreite" Wtyp.

Versuchsaufbau:

Ein Putzstreifen hat die Größe 600 mm x 100 mm x dr und besteht aus der Bewehrung und dem Unterpetz. Die Bewehrung von 800 mm Länge wird nach den Anweisungen des Herstellers im Unterputz angeordnet. Sie muss etwa 100 mm an beiden Enden überstehen. Die überstehenden Teile der Bewehrung werden auf die Putzoberflächen gelegt, auf die zwei Metallplatten geklebt werden (liegt die Bewehrung nicht in der Mitte, so sind zwei Putzstreifen mit der Oberseite zueinander zusammenzukleben).

Alternativ zum Kleben des Prüfkörpers zwischen zwei Stahlplatten kann die Befestigung des Prüfkörpers durch eine PVC-Folie (Dicke 1,5 bis 2 mm, Shore-A-Härte 82) und eine pneumatische/hydraulische Klemmvorrichtung erfolgen (siehe Bild 14).

Durchführung des Versuchs:

Die Zugkraft wird weggesteuert mit einer Dehnungsgeschwindigkeit von 0,5 mm/min aufgebracht. Die Kraft wird über eine statische einachsige Zugprüfmaschine (Klasse 1) gemessen. Die Verschiebungen werden mit Hilfe von zwei elektronischen Wegaufnehmern DD1 für + 2,5 mm gemessen, Genauigkeitsklasse 0,1. Die Länge der Wegaufnehmer muss 150 mm betragen, so dass sie mindestens 75 mm von den Spitzen der Metallplatten entfernt liegen. Die beiden elektronischen Wegaufnehmer für die Verschiebungen werden auf die gleiche Weise auf der Vorder- und Rückseite des Prüfkörpers befestigt mit der Möglichkeit einer getrennten Analyse der Messergebnisse.

Die Putzstreifen werden zehnmal bis zu 50 % der erwarteten Reißfestigkeit belastet. Belastung und Entlastung sollten etwa 1 bis 2 Minuten dauern. Während des 11. Zyklus werden die Putzstreifen bis zur Rissbildung belastet und anschließend bis zum Bruch.

Wenn kein vorzeitiges Versagen eintritt, wird der Belastungsprozess bei Putzspannungswerten von 0,3 %, 0,5 %, 0,8 %, 1,0 %, 1,5 % und 2,0 % unterbrochen. Die Anzahl der Risse wird gezählt, die Rissbreiten werden gemessen und aufgezeichnet. Nach Durchführung des Versuchs werden die Abmessungen des Putzstreifens (Breite und Dicke) gemessen und aufgezeichnet.

Der Versuch wird in Kett- und in Schussrichtung an jeweils drei Putzstreifen durchgeführt.

Bild 14 : Versuchsaufbau für den Zugversuch an Putzstreifen

5.5.5 Schallschutz

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.5.6 Energieeinsparung und Wärmeschutz

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.6 Bewehrung

5.6.1 Mechanische Festigkeit und Standsicherheit

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.6.2 Brandschutz

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.6.3 Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.6.4 Nutzungssicherheit

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.6.5 Schallschutz

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.6.6 Energieeinsparung und Wärmeschutz

Nicht relevant bei diesem Bestandteil des Systems.

5.6.7 Aspekte der Dauerhaftigkeit und Gebrauchstauglichkeit

5.6.7.1 Textilglasgitter - Reißfestigkeit und Dehnung* des Bewehrungsgewebes

Die Reißfestigkeit und Dehnung der Bewehrung ist in Kett- und Schussrichtung an jeweils 10 Prüfkörpern zu messen. Die Prüfkörper sollten 50 mm mal mindestens 300 mm groß sein. Sie müssen innerhalb ihrer Breite mindestens 5 Fäden enthalten.

Die Klemmbacken der Zugprüfmaschine sind mit einem geeigneten Gummi zu bedecken und müssen die Prüfkörper über ihre gesamte Breite umschließen. Sie müssen ausreichend steif sein, um einer Verformung während des Versuchs Widerstand zu leisten. Der Prüfkörper muss senkrecht zur Klemmbacke der Zugprüfmaschine angeordnet sein.

Die freie Länge des Prüfkörpers zwischen den Klemmbacken sollte 200 mm betragen.

Die Zugkraft wird mit einer konstanten Zuggeschwindigkeit von (100 ± 5) mm/Minute bis zum Versagen erhöht.

Die Prüfung erfolgt im Anlieferungszustand und nach Lagerung in alkalischer Lösung (Alterung).

Es werden die Festigkeit in N beim Versagen und die Dehnung aufgezeichnet.

Prüfkörper, bei denen die Probe innerhalb der Klemmbacken verschoben wird oder bei denen das Versagen im Bereich der Klemmbacken auftritt, werden ausgesondert.

Es wird eine Berechnung durchgeführt zur Bestimmung:

β = F/w     in N/mm

ε = Δl/l    in %

5.6.7.1.1 Prüfung im Anlieferungszustand

Der Versuch wird nach mindestens 24stündiger Konditionierung der Prüfkörper bei (23 ± 2)°C und (50 ± 5) % rel. Feuchte durchgeführt.

5.6.7.1.2 Prüfung nach Alterung

Die Prüfkörper werden 28 Tage lang in eine alkalische Lösung bei (23 ± 2)°C getaucht (20 Prüfkörper - 10 in Schussrichtung und 10 in Kettrichtung - in 4 Liter Lösung).

Die Zusammensetzung der Lösung ist wie folgt:

1 g NaOH, 4 g KOH, 0,5 g Ca (OH)2auf einen Liter destilliertes Wasser.

Die Prüfkörper werden durch 5minütiges Eintauchen in eine Säurelösung (5 ml HCl (35 %ig) verdünnt auf 4 Liter Wasser) gespült und anschließend nacheinander in 3 Wasserbäder (von jeweils 4 Litern) gelegt. Die Prüfkörper werden 5 Minuten lang in jedem Wasserbad belassen.

Anschließend werden sie 48 Stunden lang bei (23 ± 2)°C und (50 ± 5) % rel. Feuchte getrocknet.

5.6.7.2 Metalldraht oder -gitter

Bei Bewehrung aus galvanisch verzinktem Stahl wird die geforderte Mindestdicke der Zinkbeschichtung nach dem entsprechenden EN-Verfahren überprüft.

EN ISO 1460 (1992): Metallische Überzüge - Feuerverzinken auf Eisenwerkstoffen - Gravimetrisches Verfahren zur Bestimmung der flächenbezogenen Masse.

EN ISO 1461 (1999): Metallische Überzüge - Durch Feuerverzinken auf Stahl aufgebrachte Zinküberzüge (Stückverzinken) - Anforderungen und Prüfungen.

5.6.7.3 Andere Bewehrungen

Abhängig vom Material führt die Zulassungsstelle einen geeigneten Versuch auf der Grundlage von 5.6.7.1 durch.

6 Beurteilung und Bewertung der Brauchbarkeit für den vorgesehenen Verwendungszweck

6.0 Allgemeines

In diesem Kapitel werden die Leistungsanforderungen, die von einem außenseitigen Wärmedämm-Verbundsystem (Kapitel 4) zu erfüllen sind, in Form von präzisen und (soweit möglich und im angemessenen Verhältnis zur Größe des Risikos stehend) messbaren oder qualitativen Größen angegeben, bezogen auf die Produkte und ihren vorgesehenen Verwendungszweck, unter Verwendung der entsprechenden Nachweisverfahren (Kapitel 5).

Tabelle 7: Verbindung zwischen der zu beurteilenden Leistung von System und Bestandteil und der Angabe der Klassifizierung, Einteilung in Kategorien und Erklärung

ER Abschnitt der ETAG über die zu
beurteilende Produktleistung
Klasse, Nutzungskategorie,
Kriterium
1 -  
2 6.1.2 System  
6.1.2.1 Brandverhalten Euroklassen A1 bis F
6.2.2 Wärmedämmung
6.2.2.1 Brandverhalten Euroklassen A1 bis F
3 6.1.3 System
6.1.3.1 Wasseraufnahme (Kapillaritätsversuch) Bestanden/nicht bestanden
6.1.3.2 Wasserdichtigkeit  
6.1.3.2.1 Hygrothermische Zyklen Bestanden/nicht bestanden
6.1.3.2.2 Frost/Tauwechsel-Versuch Bestanden/nicht bestanden
Option: keine Leistung festgestellt
6.1.3.3 Stoßfestigkeit Nutzungskategorien I, II, III
6.1.3.3.1 Festigkeit gegen Stoß mit hartem Körper
6.1.3.3.2 Festigkeit gegen Durchstoß
6.1.3.4 Wasserdampfdurchlässigkeit Erklärter (vorgegebener) Wert
6.1.3.5 Freisetzung von Schadstoffen Angabe von Schadstoffen inkl. Konzentration usw.
"Keine Schadstoffe"
6.2.3 Wärmedämmung  
6.2.3.1 Wasseraufnahme Bestanden / nicht bestanden
6.2.3.2 Wasserdampfdurchlässigkeit  
4 6.1.4 System  
6.1.4.1 Haftzugfestigkeit  
6.1.4.1.1 Haftzugfestigkeit zwischen Unterputz und Wärmedämmung Bestanden / nicht bestanden
6.1.4.1.2 Haftzugfestigkeit zwischen Kleber und Untergrund
6.1.4.1.3 Haftzugfestigkeit zwischen Kleber und Wärmedämmung
6.1.4.2 Festigkeit der Befestigung  
6.1.4.2.1 Prüfung der Verschiebung Erklärter (vorgegebener) Wert
Option: keine Leistung festgestellt
6.1.4.3 Widerstand gegen Windlasten  
6.1.4.3.1 Durchziehversuch an Befestigungen Erklärter Wert der charakteristischen Festigkeit
6.1.4.3.2 Statischer Versuch mit Schaumblock
6.1.4.3.3 Dynamischer Windsogversuch
6.2.4 Wärmedämmung  
6.2.4.1 Querzugfestigkeit Erklärter(vorgegebener) Wert
6.2.4.2 Schubfestigkeit und Schubmodul Erklärter(vorgegebener) Wert
6.3.4 Dübel  
6.3.4.1 Ausziehwiderstand der Dübel aus dem Untergrund Erklärter(vorgegebener) Wert
Option: Keine Leistung festgestellt
6.4.4 Profile  
6.4.4.1 Durchziehwiderstand der Befestigungen von Profilen Bestanden / nicht bestanden
6.5.4  Putz  
6.5.4.1  Zugversuch am Putzstreifen Angabe der Rissbreite
Option: keine Leistung festgestellt
5 - -
6 6.1.6 System  
6.1.6.1 Wärmedurchlasswiderstand Erklärter (vorgegebener Wert)
6.2.6 Wärmedämmung  
6.2.6.1 Wärmedurchlasswiderstand Erklärter (vorgegebener Wert)
Aspekte der Dauerhaftigkeit
und Gebrauchstauglichkeit
6.1.7 System  
6.1.7.1 Haftzugfestigkeit nach Alterung Bestanden / nicht bestanden
  6.6.7  Bewehrung  
6.6.7.1 Textilglasgitter - Reißfestigkeit und Dehnung Bestanden / nicht bestanden
6.6.7.2 Metalldraht oder -gitter
6.6.7.3 Andere Bewehrungen

6.1 Systeme

6.1.1 Mechanische Festigkeit und Standsicherheit

Nicht relevant

6.1.2 Brandschutz

6.1.2.1 Brandverhalten

Die Klassifizierung von WDVS im Hinblick auf das Brandverhalten erfolgt gemäß EN 13 501-1 Klassifizierung des Brandverhaltens

Der folgende Bereich von Euroklassen wird verwendet: von A, bis F.

Die Klassifizierung erfolgt für den gesamten Bausatz und für den Wärmedämmstoff separat (siehe 6.2.2).

Vorhandene nationale Brandschutzvorschriften können die Verwendung von zusätzlichen Befestigungen zu denen, die für die mechanische Festigkeit und Standsicherheit (Nutzungssicherheit) erforderlich sind, verlangen.

6.1.3 Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz

6.1.3.1 Wasseraufnahme (Prüfung der Kapillarwirkung)

Beträgt die Wasseraufnahme des Unterputzes nach einer Stunde mehr als 1 kg/m2, so muss die Wasseraufnahme jedes Putzsystems nach 1 Stunde weniger als 1 kg/m2 betragen.

6.1.3.2 Wasserdichtigkeit

6.1.3.2.1 Hygrothermisches Verhalten

Auf der Grundlage der Beurteilung der Wasseraufnahme, siehe 6.1.3.1 oben und Anhang B, wird das Verhalten ausgewählter Systeme durch Prüfung an der Prüfwand beurteilt.

Die Leistungsanforderungen bei Versuchen an der Prüfwand (Gesamtsystem) mit hygrothermischen Zyklen verlangen, dass weder beim Unterputz noch beim gesamten Putzsystem folgende Mängel weder während des Versuchs noch am Ende des Versuchsprogramms auftreten dürfen:

6.1.3.2.2 Frost/Tau-Verhalten

Das System wird als frost/taubeständig beurteilt, wenn die Wasseraufnahme sowohl des Unterputzes als auch des Putzsystems nach 24 Stunden weniger als 0,5 kg/m2 (siehe 5.1.3.1) beträgt.

In allen anderen Fällen ist eine Untersuchung der Ergebnisse aus den Versuchen nach 5.1.3.1 erforderlich. Die Leistungsanforderungen an das System werden als zufriedenstellend beurteilt, wenn:

kleine Prüfkörper bei Prüfung nach dem "Simulations-Verfahren" (siehe 5.1.3.2.2) keine der in 6.1.3.2.1 beschriebenen Mängel aufweisen

oder

das Verhältnis des dynamischen Moduls für den Unterputz E /E den Wert 0,9 überschreitet (siehe 5.1.3.2.2/Verfahren mit Ultraschall-Durchgangszeit).

Das gewählte Prüfverfahren ist in der ETa anzugeben.

weiter .

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