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Regelwerk

IfSGMeldeVO - Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz über die Erweiterung der Meldepflicht für übertragbare Krankheiten und Krankheitserreger nach dem Infektionsschutzgesetz
- Sachsen -

Vom 3. Juni 2002
(GVBl. Nr. 9 vom 02.07.2002 S. 187; 30.09.2011 S. 629; 09.11.2012 S. 698)


Auf Grund von § 15 Abs. 1 und 3 des Gesetzes zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz - IfSG) vom 20. Juli 2000 (BGBl. I S. 1045), das zuletzt durch Artikel 2a des Gesetzes vom 5. November 2001 (BGBl. I S. 2960, 2969) geändert worden ist, in Verbindung mit § 8 der Verordnung der Sächsischen Staatsregierung zur Regelung von Zuständigkeiten nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSGZuVO) vom 19. März 2002 (SächsGVBl. S. 114) wird verordnet:

§ 1 Ausdehnung der Meldepflicht auf andere übertragbare Krankheiten

(1) Über § 6 Abs.1 Satz 1 IfSG hinaus sind dem zuständigen Gesundheitsamt namentlich zu melden die Erkrankung sowie der Tod an:

  1. angeborener
    1. Cytomegalie,
    2. Listeriose,
    3. Lues,
    4. Toxoplasmose,
    5. Rötelnembryopathie,
    6. Varizellenerkrankung einschließlich des kongenitalen Varizellensyndroms,
  2. Borreliose,
  3. Brucellose,
  4. Echinokokkose,
  5. Enteritis infectiosa spezifiziert nach Erregern gemäß § 4 Abs. 1,
  6. Fleckfieber,
  7. Gasbrand/Gasödem,
  8. Gelbfieber,
  9. Herpes zoster,
  10. Influenza,
  11. Legionellose,
  12. Lepra,
  13. Leptospirose
    1. Weil'sche Krankheit,
    2. übrige Formen,
  14. Listeriose,
  15. Malaria,
  16. Meningitis/Enzephalitis, invasive Erkrankungen durch Pneumokokken
    1. andere bakterielle Meningitiden nach Erreger, einschließlich weiterer invasiver Pneumokokken-Erkrankungen,
    2. Virus-Meningoenzephalitiden nach Erreger,
    3. übrige Formen,
  17. Mumps,
  18. Ornithose,
  19. Pertussis,
  20. Q-Fieber,
  21. Röteln,
  22. Rückfallfieber,
  23. Scharlach,
  24. Shigellenruhr,
  25. Tetanus,
  26. Toxoplasmose,
  27. Trichinose,
  28. Tularämie und
  29. Windpocken.

(2) Über § 6 Abs. 1 Satz 1 IfSG hinaus ist dem zuständigen Gesundheitsamt namentlich zu melden der Tod infolge jeder in § 6 IfSG und in Absatz 1 nicht genannten Infektionskrankheit, ausgenommen AIDS.

(3) Über § 6 Abs.1 Satz 1 IfSG hinaus ist dem zuständigen Gesundheitsamt namentlich zu melden jeder Ausscheider von:

  1. Campylobacter species,
  2. Cryptosporidium parvum,
  3. Entamoeba histolytica,
  4. Escherichia coli, ausschließlich darmpathogene Stämme, das heißt enteropathogene, enterotoxische, enteroinvasive, enterohämorrhagische, enteroaggregierende und diffusadhärente Stämme,
  5. Giardia lamblia,
  6. Noroviren,
  7. Rotaviren,
  8. Salmonella species,
  9. Shigella species,
  10. toxinbildenden Corynebacterium-diphtheriae-Stämmen,
  11. Vibrio cholerae und
  12. Yersinia enterocolitica.

§ 2 Ausdehnung der Meldepflicht auf andere Krankheitserreger

(1) Über § 7 Abs. 1 Satz 1 IfSG hinaus ist bei folgenden Krankheitserregern, soweit nicht anders bestimmt, der direkte oder indirekte Nachweis dem zuständigen Gesundheitsamt namentlich zu melden, wenn die Nachweise auf eine akute Infektion hinweisen:

  1. Acinetobacter spp. mit erworbenen Carbapenemasen oder erworbener eingeschränkter Carbapenem-Empfindlichkeit; Meldepflicht bei Infektion oder Kolonisation,
  2. Astroviren,
  3. Bordetella pertussis,
  4. Borrelia burgdorferi species,
  5. Clostridium tetani,
  6. community acquired Methicillin-resistente Staphylococcus aureus, Panton-Valentine-Leukozidin (PVL)-bildend,
  7. Cytomegalievirus,
  8. Entamoeba histolytica,
  9. Enterobacteriaceae mit erworbenen Carbapenemasen oder erworbener eingeschränkter Carbapenem-Empfindlichkeit; Meldepflicht bei Infektion oder Kolonisation,
  10. Enterovirus species,
  11. Gruppe-B-Streptokokken (GBS); Meldepflicht nur für den direkten Nachweis bei Schwangeren und Neugeborenen,
  12. Mumpsvirus,
  13. Mycoplasma species,
  14. Parainfluenzavirus,
  15. Parvovirus B 19,
  16. Pseudomonas aeruginosa mit erworbenen Carbapenemasen oder bei gleichzeitigem Vorliegen von phänotypischer Resistenz gegen Acylureido-Penicilline, Cephalosporine der 3. und 4. Generation, Carbapeneme und Fluorchinolone; Meldepflicht bei Infektion oder Kolonisation,
  17. RS-Virus,
  18. Streptococcus pneumoniae; Meldepflicht nur für den direkten Nachweis aus sterilen Körperflüssigkeiten und
  19. Varicella-Zoster-Virus.

(2) Über § 7 Abs. 1 Satz 1 IfSG hinaus ist bei folgenden Krankheitserregern, soweit nicht anders bestimmt, der direkte oder indirekte Nachweis dem zuständigen Gesundheitsamt nichtnamentlich zu melden, soweit die Nachweise auf eine akute Infektion hinweisen:

  1. Chlamydia trachomatis,
  2. Neisseria gonorrhoeae; Meldepflicht nur für den direkten Nachweis.

§ 3 Erweiterung der Meldepflicht für Krankheitserreger

(1) Über § 7 Abs. 1 Satz 1 IfSG hinaus ist bei folgenden Krankheitserregern der direkte oder indirekte Nachweis dem zuständigen Gesundheitsamt namentlich zu melden:

Adenoviren; Meldepflicht bei akuter Infektion für Nachweise aus allen Körpermaterialien,
Hepatitis-B-Virus; Meldepflicht bei chronischer Infektion oder Carrierstatus und
Hepatitis-C-Virus; Meldepflicht bei chronischer Infektion oder Carrierstatus:

(2) Über § 7

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