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Regelwerk

ZVerkV - Zusatzstoff-Verkehrsverordnung
Verordnung über Anforderungen an Zusatzstoffe und das Inverkehrbringen von Zusatzstoffen für technologische Zwecke

Vom 29. Januar 1998
(BGBl. I 1998 S. 230; 2000 S. 1520; 2001 S. 1454; 20.12.2002 S. 4695; 24.06.2003 S. 1027; 06.10.2004 S. 2587; 20.01.2005 S. 128, 135; 22.02.2006 S. 444 06; 09.10.2006 S. 2260 06a; 10.07.2007 S. 1399 07; 02.08.2007 S. 1814 07a; 30.01.2008 S. 132 08; 30.09.2008 S. 1911 08a; 15.12.2008 S. 2522 08b; 11.06.2009 S. 1277 09; 21.02.2011 S. 276 11; 28.03.2011 S. 530 11a; 02.06.2021 S. 1362aufgehoben)
Gl. Nr.: 2125-40-72



§ 1 Anwendungsbereich 07

Diese Verordnung regelt die Anforderungen an Zusatzstoffe und den Zusatzstoffen gleichgestellte Stoffe, die Lebensmitteln zu technologischen Zwecken zugesetzt werden, sowie an Trägerstoffe und Trägerlösungsmittel für diese Zusatzstoffe.

§ 2 Gleichstellung

Die in Anlage 1 aufgeführten Stoffe sind den Zusatzstoffen gleichgestellt.

§ 3 Reinheitsanforderungen 11

(1) Die in Anlage 2 aufgeführten Zusatzstoffe müssen den dort festgelegten Reinheitsanforderungen entsprechen.

(2) (aufgehoben)

§ 4 Trägerstoffe und -lösungsmittel

Die in Anlage 4 aufgeführten Zusatzstoffe sind unter den dort festgelegten Bedingungen als Trägerstoffe oder Trägerlösungsmittel für die in Anlage 2 aufgeführten Zusatzstoffe zugelassen.

§ 5 Verwendungs- und Verkehrsverbote 06

(1) Zusatzstoffe, die den in § 3 festgesetzten Reinheitsanforderungen nicht entsprechen, dürfen bei dem gewerbsmäßigen Herstellen und Behandeln von Lebensmitteln, die dazu bestimmt sind, in den Verkehr gebracht zu werden, nicht verwendet werden.

(2) Essigsäure (E 260) darf zum Herstellen und Behandeln von Lebensmitteln nicht an Verbraucher abgegeben werden, wenn sie in 100 Gramm mehr als 25 Gramm wasserfreie Essigsäure enthält.

(3) Die Farbstoffe Amaranth (E 123), Erythrosin (E 127), Rot 2 G (E 128), Braun FK (E 154), Annatto, Bixin, Norbixin (E 160b), Canthaxanthin (E 161g), Aluminium (E 173) und Litholrubin BK (E 180) dürfen nicht an Verbraucher abgegeben werden.

(4) Nitrite dürfen in Betriebe, die Lebensmittel herstellen, weder verbracht noch in diesen Betrieben aufbewahrt oder gelagert werden. Dieses Verbot gilt nicht für das Verbringen von Natrium- und Kaliumnitrit in Betriebe, die Mischungen aus Natrium- oder Kaliumnitrit mit Kochsalz, jodiertem Kochsalz oder Kochsalzersatz (Nitritpökelsalz) herstellen.

(5) Wer Nitritpökelsalz herstellen will, bedarf der Genehmigung der zuständigen Behörde. Die Genehmigung darf nur erteilt werden, wenn der Antragsteller

  1. zuverlässig ist und
  2. über die erforderlichen Einrichtungen verfügt.

Die Genehmigung ist mit der Auflage zu verbinden, daß der Antragsteller

  1. jede Charge mit einer laufenden Nummer zu versehen und diese Nummer auf den Packungen, Behältnissen oder sonstigen Umhüllungen, in denen Nitritpökelsalz in den Verkehr gebracht wird, anzubringen hat,
  2. jede Charge daraufhin zu überprüfen hat oder überprüfen läßt, ob das hergestellte Nitritpökelsalz den Reinheitsanforderungen entspricht,
  3. Aufzeichnungen über die Ergebnisse der Kontrolluntersuchungen nach Nummer 2 zu machen und diese Aufzeichnungen mindestens zwei Jahre lang aufzubewahren hat.

Nitritpökelsalz darf nur in Räumen hergestellt werden, die ausschließlich zu diesem Zweck bestimmt sind.

(6) Ethylenoxid darf zur Sterilisierung von Zusatzstoffen nicht verwendet werden.

§ 6 Kennzeichnung, Warnhinweise 06 11

(1) (aufgehoben)

(2) aufgehoben)

(3) Die in Artikel 22 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über Lebensmittelzusatzstoffe (ABl. L 354 vom 31.12.2008 S. 16) bezeichneten Stoffe oder Stoffgemische dürfen gewerbsmäßig nur in den Verkehr gebracht sowie in Lebensmittelbetrieben nur aufbewahrt, gelagert und gebraucht werden, wenn die Packungen, Behältnisse und sonstigen Umhüllungen die Gefahrensymbole, die Gefahrenbezeichnungen, die Hinweise auf die besonderen Gefahren und die Sicherheitsratschläge nach Anhang I Nr. 1.2 bis 1.4 der Gefahrstoffverordnung, soweit dort solche Warnhinweise oder warnende Aufmachungen für in Anlage 2 aufgeführte Stoffe vorgesehen sind, aufweisen.

(4) (aufgehoben)

§ 6a Übergangsvorschrift 04 06a 08

(1) Zusatzstoffe, die vor dem 21. Oktober 2006 nach den Vorschriften dieser Verordnung hergestellt, behandelt und gekennzeichnet worden sind, dürfen bis zum Abbau der Vorräte in den Verkehr gebracht werden.

(2) Zusatzstoffe, die bis zum Ablauf des 14. August 2008 nach den bis zum 14. Februar 2008 geltenden Vorschriften gekennzeichnet und in den Verkehr gebracht sein werden, dürfen bis zum Abbau der Vorräte noch weiter in den Verkehr gebracht werden.

§ 7 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten 06 11

(1) Nach § 58 Abs. 1 Nr. 18, Abs. 4 bis 6 des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches wird bestraft, wer vorsätzlich oder fahrlässig

  1. entgegen § 5 Abs. 2 oder 3 Essigsäure oder einen dort genannten Farbstoff abgibt,
  2. entgegen § 5 Abs. 5 Satz 4 Nitritpökelsalz herstellt oder
  3. entgegen § 5 Abs. 6 Ethylenoxid verwendet.

(2) Nach § 59 Abs. 1 Nr. 21 Buchstabe a des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches wird bestraft, wer

  1. entgegen § 5 Abs. 4 Satz 1 Nitrite in einen dort bezeichneten Betrieb verbringt oder dort aufbewahrt oder lagert,
  2. ohne Genehmigung nach § 5 Abs. 5 Satz 1 Nitritpökelsalz herstellt oder
  3. entgegen § 6 Abs. 3 dort aufgeführte Stoffe oder Stoffgemische gewerbsmäßig in den Verkehr bringt, aufbewahrt, lagert oder gebraucht.

(3) Nach § 59 Abs. 1 Nr. 21 Buchstabe a des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches wird bestraft, wer entgegen § 5 Abs. 1 dort bezeichnete Stoffe verwendet.

(4) Wer eine in Absatz 2 oder 3 bezeichnete Handlung fahrlässig begeht, handelt nach § 60 Abs. 1 des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches ordnungswidrig.

(5) Ordnungswidrig im Sinne des § 60 Absatz 4 Nummer 2 Buchstabe a des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig entgegen Artikel 21 Absatz 1 Satz 1 in Verbindung mit Artikel 22 Absatz 1, 2 oder Absatz 3 oder entgegen Artikel 23 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 16. Dezember 2008 über Lebensmittelzusatzstoffe (ABl. L 354 vom 31.12.2008 S. 16) einen Lebensmittelzusatzstoff in den Verkehr bringt.

.

Den Zusatzstoffen gleichgestellte Stoffe  Anlage 1 11
(zu § 2)


E-Nummer Stoffe
1 2
E 101 i) Riboflavin
E 160a ii) Beta-Carotin
E 260 Essigsäure
E 270 Milchsäure
E 296 Äpfelsäure
E 297 Fumarsäure
E 300 Ascorbinsäure
E 306 Stark tocopherolhaltige Extrakte
E 307 Alpha-Tocopherol
E 330 Citronensäure
E 334 L(+)-Weinsäure
E 355 Adipinsäure
E 363 Bernsteinsäure
E 570 Fettsäuren
E 574 Gluconsäure
E 1410 Monostärkephosphat
E 1412 Distärkephosphat
E 1413 Phosphatiertes Distärkephosphat
Aluminiumoxid
Butadien-Styrol-Copolymerisate
Gutta
Isobutylen-Isopropen-Copolymerisate
Kautschuk
Mastix
Mikrokristalline Wachse
Kolophonium
Kolophonester
Paraffine
Polyethylen
Polyisobutylen
Polyvinylester der unverzweigten
Fettsäuren C2 bis C18
E 1520 Propan-1,2-diol (Propylenglycol), als Kaubase
Wachsester
Wollwachs

. .

Verkehrsbezeichnungen und Reinheitsanforderungen von für technologische Zwecke zugelassene Zusatzstoffe
Liste a Allgemeine Reinheitsanforderungen
Anlage 2
(zu § 3 Abs. 1)

Die allgemeinen Reinheitsanforderungen gelten für die in Liste C aufgeführten Stoffe, soweit dort auf Liste a verwiesen wird

Arsen max. 3 mg/kg
Blei max. 10 mg/kg
Zink max. 25 mg/kg
Kupfer und Zink zusammen max. 50 mg/kg

.

Verkehrsbezeichnungen und Reinheitsanforderungen von für technologische Zwecke zugelassene Zusatzstoffe
Liste B Teil I Zusatzstoffe mit E-Nummern

(Fassung BGBl. I 2003 S. 1027)
Anlage 2 07a 08 08b 09 11a
(zu § 3 Abs. 1)


E-Nummer Verkehrsbezeichnung Reinheitsanforderungen nach
1 2 3
E 100 Kurkumin Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 101 i) Riboflavin i
i) Riboflavin-5'-Phosphat
Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 102 Tartrazin Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 104 Chinolingelb Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 110 Gelborange S Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 120 Echtes Karmin Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 122 Azorubin Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 123 Amaranth Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 124 Cochenillerot A Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 127 Erythrosin Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 128 Rot 2G Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 129 Allurarot AC Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 131 Patentblau V Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20


E-Nummer Verkehrsbezeichnung Reinheitsanforderungen nach
1 2 3
E 132 Indigotin I Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 133 Brillantblau FCF Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 140 i) Chlorophylle
ii) Chlorophylline
Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 141 i) kupferhaltige Komplexe der Chlorophylle
ii) kupferhaltige Komplexe der Chlorophylline
Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 142 Grün S Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 150a Einfaches Zuckerkulör Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 150b Sulfitlaugen-Zuckerkulör Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 150c Ammoniak-Zuckerkulör Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 150d Ammonsulfit-Zuckerkulör Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 151 Brillantschwarz BN Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 153 Pflanzenkohle Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 154 Braun FK Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 155 Braun HT Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 160a
04
Carotine
i) gemischte Carotine
ii) Beta-Carotin
Richtlinie 95/45/EG vom 26.07.1995, ABl. EG Nr. L 226 S. 1, geändert durch die Richtlinie 2004/47/EG vom 16.04.2004, ABl. EG Nr. L 113 S. 24
E 160b Annatto; Bixin; Norbixin Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 160c Paprikaextrakt; Capsanthin; Capsorubin Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 160d Lycopin Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20, die durch die Richtlinie 2011/3/EU, ABl. L 13 vom 18.01.2011 S. 59, geändert worden ist
E 160e Beta-apo-8'-Carotinal (C 30) Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 160f Beta-apo-8'-Carotin- säure-Ethylester (C 30) Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 161b Lutein Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 161g Canthaxanthin Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 162 Beetenrot Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
E 163 Anthocyane Richtlinie 2008/128/EG vom 22.12.2008, ABl. L 6 vom 10.01.2009 S. 20
weiter .

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